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Bild: Ibrahim Boran (Unsplash), gemeinfrei

Fundstück

Durch Inflation zur Gerechtigkeit?

Silvio Gesell veröffentlicht am 16 Juni 2022 2 min

Die Freigeldtheorie von Silvio Gesell basiert auf einer paradox anmutenden Idee: Regulierte Dauerinflation soll wirtschaftliche Stabilität gewährleisten und so den Weg in eine zinslos-postkapitalistische Welt bereiten. Eine Erinnerung aus aktuellem Anlass.

 

„Wir müssen also das Geld als Ware verschlechtern, wenn wir es als Tauschmittel verbessern wollen. Da die Besitzer der Waren es mit dem Tausch stets eilig haben, so will es die Gerechtigkeit, daß auch die Besitzer des Tauschmittels es eilig haben sollen. Das Angebot steht unter unmittelbarem, eigengesetzlichem Zwang, so soll auch die Nachfrage unter gleichen Zwang gestellt werden. (…) Wenn wir uns dazu verstehen können, die Vorrechte der Geldbesitzer zu beseitigen und die Nachfrage dem gleichen Zwang zu unterwerfen, dem das Angebot von Natur aus unterliegt, so lösen wir alle Widersprüche des herkömmlichen Geldwesens restlos auf und erreichen damit, daß die Nachfrage völlig unabhängig von allen politischen, wirtschaftlichen oder natürlichen Ereignissen ganz regelmäßig auf dem Markte erscheint. (…) Ja, das, was wir „Börsenstimmung“ nennen, wird es überhaupt nicht mehr geben. (…) Das Freigeld verliert wöchentlich ein Tausendstel (0,1%) an Zahlkraft, und zwar auf Kosten der Inhaber. (…) Der Empfänger dieser Note, der sich natürlich solchem Schaden entziehen will, sucht nun das Geld immer so schnell wie möglich weiterzugeben, denn behält er es aus Bequemlichkeit bei sich, (…) so muß er (…) nachzahlen (…). Vor allem soll die Übermacht des Geldes gebrochen werden. Diese Übermacht ist restlos darauf zurückzuführen, daß das herkömmliche Geld den Waren gegenüber den Vorzug der Unverwüstlichkeit hat. Während unsere Arbeitserzeugnisse bedeutende Lager- und Wartekosten verursachen, die ihren allmählichen Zerfall nur verlangsamen, aber nicht verhindern können, ist der Besitzer des Geldes durch die Natur des Geldstoffes (Edelmetall) frei von jedem solchen Verlust. Der Geldbesitzer (Kapitalist) hat darum im Handel immer Zeit; er kann warten, während die Warenbesitzer es immer eilig haben. Zerschlagen sich also die um den Preis geführten Verhandlungen, so trifft der Schaden, der daraus erwächst, immer einseitig den Warenbesitzer, letzten Endes also den Arbeiter. Diesen Umstand benützt der Kapitalist, um einen Druck auf den Warenbesitzer (Arbeiter) auszuüben, also um diesen zu veranlassen, seine Arbeitserzeugnisse (Arbeitskraft) unter Preis zu verkaufen.“

– Silvio Gesell: Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld (1916)


Silvio Gesell (1862–1930) war ein sozialreformatorischer Theoretiker, der eine Lösung der sozialen Frage anstrebte. Das Freigeld soll aufgrund eines kontrollierten Wertverlusts für eine gleichmäßige Umlaufgeschwindigkeit sorgen und so Geldhortung und Zinswesen verhindern. Gesell zufolge ist dies der zwanglose Weg in eine krisensichere und postkapitalistische Marktwirtschaft. 

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