Das Ding an sich
Niklas Luhmanns Zettelkasten
veröffentlicht am
2 min
Heute vor 25 Jahren, am 06. November 1998, verstarb der Systemtheoretiker Niklas Luhmann. In Andenken an einen der einflussreichsten Soziologen des 20. Jahrhunderts präsentieren wir Ihnen eine pointierte Würdigung seines legendären Zweitgedächtnisses: den Zettelkasten.
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Kommentare
4000 Zettel pro Auszug, 24 Auszüge, Ideen verteilt über die Gesamtheit. Interessant wäre mir, zu beobachten, wie Herr Luhmann mit seinem Zettelkasten arbeitete. Ich stelle mir vor, dass er einen Gedanken hatte, und sich erinnerte, wo ungefähr er hingehört, und dann da Zettel las, und dabei durch seine eigenen, nicht mehr frei erinnerbaren Gedanken ging, in etwa wie man sich Fotos ansieht, um sich zu erinnern, nur eben in Worten, was eine vergleichsweise weitaus höhere philosophische Dichte ermöglicht. Ich könnte mir vorstellen, dass wohl eher im Schlafe geordnetes, implizites Gedächtnis mit zuträglichen alltäglichen und nächtlichen unterbewussten Routinen in einem ausreichend befreiten Leben da Verbindung halten kann. Wenn explizites Gedächtnis das könnte, wäre der Zettelkasten wohl ein gängiges Mittel in Geisteswissenschaften.
Wenn die erdachte Theorie so viele Wörter speziell und unüblich definiert, dann kann es wohl länger dauern, bis sie Teil des öffentlichen Denkens wird, dafür wird sie vielleicht einflussreicher, selbst wenn nur als eine alternative Realitätsbeschreibung, die trotzdem in Zukunft einen Wert für andere haben kann.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.