Wolfgang Streeck: "Der Europatraum der Generation Habermas könnte sich rächen"
Jean-Claude Juncker, der neue Präsident der EU-Kommission, entwarf als Ministerpräsident von Luxemburg Steuerschlupflöcher für globale Konzerne. Offenbart sich darin die leitende Logik der gesamten Eurozone? Interview mit dem Politologen Wolfgang Streeck über gewollte Widersprüche im Herzen des europäischen Projekts
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Weitere Artikel
Jürgen Habermas: „Die Bewusstseinslage ist ins Defensive umgeschlagen“
Wie erlebte er seinen Lehrer, Theodor W. Adorno? Welche Ratschläge für die junge Generation würde er heute formulieren? Und vor allem: Was bräuchte eine Politik, die wieder auf die Zukunft ausgerichtet ist? Ein Gespräch mit Jürgen Habermas.

Jürgen Habermas und Europa
Jürgen Habermas gilt heute als der wirkmächtigste lebende Philosoph deutscher Sprache. In seinem Essay erläutert Peter Neumann die habermassche Idee von Europa und zeigt, auf welch fundamentale Weise sich die Diskurstheorie des kommunikativen Handelns mit dem politischen Denken des großen Sozialphilosophen verbindet.

Jürgen Habermas: „Es gibt keine unbeweglichen Identitäten“
Wir gratulieren Jürgen Habermas zum 95. Geburtstag. Im Interview aus der Sonderausgabe Kritische Theorie erinnert sich der Philosoph an Theodor W. Adorno – und spricht über die großen Themen unserer Zeit: Rechtsruck, Identitätspolitik und die Zukunft Europas.

Sie ist wieder da. Die Frage nach der Identität.
In der gesamten westlichen Welt kehren Identitätsfragen ins Zentrum des politischen Diskurses zurück. Donald Trump stilisierte sich erfolgreich als Anwalt des „weißen Mannes“. Marine Le Pen tritt in Frankreich mit dem Versprechen an, die Nation vor dem Verlust ihrer Werte und Eigenheiten zu bewahren. Auch in Deutschland wird das Wahljahr 2017 von kulturellen Verlustängsten dominiert werden. Das Projekt der Europäischen Union droht derweil zu scheitern. Terrorangst schürt Fremdenfeindlichkeit Wie lässt sich diesen Entwicklungen gerade aus deutscher Sicht begegnen? Mit einem noch entschiedeneren Eintreten für einen von allen nationalen Spuren gereinigten Verfassungspatriotismus? Oder im Gegenteil mit neuen leitkulturellen Entwürfen und Erzählungen? Bei all dem bleibt festzuhalten: Identitätspolitik war in den vergangenen Jahrzehnten eine klare Domäne linker Politik (u. a. Minderheitenrechte, Genderanliegen). Sind bestimmte Kollektive schützenswerter als andere? Was tun, damit unsere offene Gesellschaft nicht von Identitätsfragen gespalten wird?
Das Europa der Philosophen
Emmanuel Macron gilt als großer Befürworter einer „europäischen Souveränität“. Was aber ist von der Idee zu halten? Ist sie sinnvoll oder monströs, überambitioniert oder noch viel zu klein gedacht? Sieben Kommentare zur europäischen Einigung von Nietzsche, Adorno, Kojève, Habermas, Derrida, Marramao und Badiou.

Vom Populismus zum „Postpopulismus“
Weder Faschist noch Populist: Für den Politologen Thibault Muzergues ist die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die Galionsfigur einer neuen politischen Ideologie, die in Europa immer größeren Einfluss hat– der „Postpopulismus“.

Stephan Malinowski: „Die postkoloniale Deutung wird sich immer mehr durchsetzen“
Der deutsche Blick auf den Holocaust wurde auch von Habermas geprägt. Stephan Malinowski beleuchtet im Gespräch Habermas’ Interventionen in Geschichtsdebatten und mögliche Pfade künftiger Gedenkkultur.

Philipp Felsch: „Habermas ist die Antwort der Frankfurter Schule auf die moderne Gesellschaft“
In Jürgen Habermas spiegelt sich die Geistesgeschichte der Bundesrepublik. Philipp Felsch hat ein Buch über ihn geschrieben. Ein Gespräch über den Abschied vom Heidegger-Sound, nachholende Demokratisierung und die Unvernunft der Gegenwart.
