War früher wirklich alles besser?
Früher war alles besser! Wirklich? Eine Frage, die durch das Erstarken rechtspopulistischer Parteien weltweit an Aktualität gewonnen hat.
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Weitere Artikel
Klaus Vieweg über die Aktualität Hegels
Warum ist der vor 250 Jahren geborene Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel ein Denker der Freiheit? Was macht sein Schaffen für uns heute noch relevant? Und welches seiner Werke ist das bedeutendste? Auf der diesjährigen phil.cologne sprechen wir im Videointerview mit Klaus Vieweg über die Aktualität des Philosophen. Klaus Vieweg, geboren 1953, ist Professor für klassische deutsche Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und einer der international führenden Hegel-Experten. Im Juli erschien sein Buch Hegel. Der Philosoph der Freiheit im C. H. Beck Verlag.

Orwell und die Überwachung
„Big Brother ist watching you“, kaum ein Satz ist so tief in unser politisches Bewusstsein eingedrungen wie die Kernbotschaft aus George Orwells dystopischem Roman „1984“. Mit großer Eindringlichkeit und Präzision schildert Orwell in diesem Werk den Alltag in einer totalitären Überwachungsgesellschaft. Kein Wort bleibt hier unbelauscht, keine Geste ungeprüft, kein Gedanke folgenlos. Mit den digitalen Informationstechniken, die im Zeichen von Big Data unseren gesamten Alltag protokollieren und erfassen, hat Orwells Vision vom totalen Überwachungsstaat neue Aktualität gewonnen. Kurz nach der Amtsübernahme von Donald Trump schnellte das Buch in den USA sogar zurück auf die Bestsellerlisten, aus konkreter Angst vor einer neuen Ära des Freiheitsverlusts und der Wahrheitsferne. In seinem Essay untersucht der Philosoph Bruce Bégout, wie Orwells Idee zu dem Buch entstand. Im Vorwort zum Beiheft geht Éric Sadin dem Phänomen der globalen Überwachung nach.
Wer verteidigt unsere offene Gesellschaft?
Die demokratische Grundordnung steht durch das weltweite Erstarken des Rechtspopulismus unter Druck. Müssen die demokratischen Kräfte nun enger zusammenrücken – oder sind gar neue Allianzen gefragt? Braucht es eine Brandmauer gegen rechts? Thea Dorn im Gespräch mit Roger de Weck und Prof. Dr. Andreas Rödder.

Das Ideal der Intensität
Man kennt es aus Filmen und Romanen: Die Frage nach dem Lohn des Lebens stellt sich typischerweise erst im Rückblick. Als Abrechnung mit sich selbst und der Welt. Wenn das Dasein noch mal vor dem inneren Auge vorbeifliegt, wird biografisch Bilanz gezogen: Hat es sich gelohnt? War es das wert? Würde man alles wieder so machen? Dabei läge es viel näher, die Frage, wofür es sich zu leben lohnt, nicht so lange aufzuschieben, bis es zu spät ist, sondern sie zum Gradmesser von Gegenwart und Zukunft zu machen. Zum einen, weil sie so gegen spätere Reuegefühle imprägniert. Wer sich darüber im Klaren ist, was das Leben wirklich lebenswert macht, wird gegenüber dem melancholischen Konjunktiv des „Hätte ich mal …“ zumindest ein wenig wetterfest. Zum anderen ist die Frage als solche viel dringlicher geworden: In dem Maße, wie traditionelle Bindungssysteme an Einfluss verloren haben, also etwa die Bedeutung von Religion, Nation und Familie geschwunden ist, hat sich der persönliche Sinndruck enorm erhöht. Wofür lohnt es sich, morgens aufzustehen, ja, die Mühen des Lebens überhaupt auf sich zu nehmen? Was genau ist es, das einem auch in schwierigen Zeiten Halt verleiht? Und am Ende wirklich zählt – gezählt haben wird?
Julian Nida-Rümelin: „Linke Kräfte haben Kulturkämpfe regelmäßig verloren“
Rechtspopulistische und neofaschistische Parteien haben bei der Europawahl das Rennen gemacht. Aber warum, wenn diese Parteien auf die ökonomischen Sorgen der Bevölkerung doch kaum eine Antwort wissen? Der Philosoph Julian Nida-Rümelin über fatale Analysefehler, die überschätzte Rolle von TikTok und den Linkskonservatismus Sahra Wagenknechts.

Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit einem Band kanonischer Forschung zum freien Download, dem Kopf hinter den Bidenomics, verschwörungstheoretischen „Besserwissern“, einem Porträt Wolfgang Abendroths sowie der Aktualität Plotins.

Die AfD als Denkproblem
Die Partei Alternative für Deutschland erlebt einen Aufschwung, der viele besorgt, ängstigt oder erzürnt. Im Zentrum der Reaktionen auf den erstarkenden Rechtspopulismus steht dabei oft die Gewissheit, sich selbst auf der Seite der Vernunft zu befinden. Womit wir bereits beim Problem wären. Ein strategischer Essay über Klugheit im Konflikt.

Jacques Rancière: „Es gibt keine Krise der Demokratie, weil es keine wirkliche Demokratie gibt“.
In Frankreich haben Rechtsextreme die Europawahlen gewonnen und könnten auch bei den Parlamentswahlen am 30. Juni und 7. Juli triumphieren. Der französische Philosoph Jacques Rancières schätzt die Lage als dramatisch ein. Ein Gespräch über die Diskurshoheit der Rechtsextremen, Pathologien der V. Republik und die Wahl zwischen Ressentiment und Resignation.
