Der seltsame Geschmack der Freiheit
China hebt die Corona-Beschränkungen auf und die Fallzahlen gehen durch die Decke. Ein allgegenwärtiges Todesgefühl begleitet die Rückkehr zur Normalität. Der in Peking lebende Philosoph Alexis Lavis erzählt von dem ungewohnten Leben an der frischen Luft.
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Weitere Artikel
Alexis Lavis: „Der Geist der Fürsorge steht der Mentalität der Kontrolle gegenüber“
Die baldige Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen wirft moralische Fragen auf: Wer kommt zuerst dran? Bis wohin reicht die körperliche Selbstbestimmung? Ist es auch legitim, sich nicht impfen zu lassen? In unserer Reihe fragen wir Philosophinnen und Philosophen nach ihrer Position. In Folge 5 erklärt der in China lehrende Philosoph Alexis Lavis einen zentralen Unterschied zwischen Europa und Asien.

Kerstin Decker: „Im Paradies zieht es nicht“
Der Wind scheint auf den ersten Blick ein Hauch von Nichts zu sein, auf den zweiten ist er jedoch überall: In der Windkraftanlage und in den Segeln der Schiffe, im Atem und in der Seele, in der Religion und im Kommunismus. Im Interview zu ihrem Buch Eine kleine Geschichte des Windes spricht die Philosophin Kerstin Decker über das unterschätzte Phänomen.

Wo die Minderheit regiert
Die Tyrannei der Mehrheit ist in Demokratien ein viel diskutiertes Problem. Wer allerdings einen genaueren Blick auf das Senatswahlsystem in den USA wirft, stellt fest, dass hier das genaue Gegenteil der Fall ist. So hat eine Stimme aus Kalifornien nur etwa ein Viertel der politischen Kraft einer Stimme aus Wyoming. Eine Gefahr auf die bereits der Philosoph Alexis de Tocqueville hinwies.

Die Macht der Form
Donald Trumps Rede, in der er seine Wahlniederlage anerkennt, lässt nach wie vor auf sich warten. Den hergebrachten Konventionen und Formen der Machtübergabe verweigert sich der abgewählte Präsident strikt. In seiner Schrift Über die Demokratie in Amerika (1840) hat der Philosoph Alexis de Tocqueville den verbreiteten Widerwillen gegen die Form klar benannt – und gleichzeitig auf deren unverbrüchlichen Wert hingewiesen. Formen sind Mechanismen des Triebaufschubs und der Kontrolle. Im privaten wie auch im politischen Raum. Hier ein Textauszug.

Die gesellschaftliche Konstruktion der Normalität
Die Corona-Zeit ist vorüber. Oder nicht? Ein soziologischer Klassiker aus den 1960ern schafft Abhilfe und bietet überraschende Einsichten für unseren Umgang mit der Pandemie. Können wir der zurückgekehrten Normalität trauen?

Kant und der Geschmack
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Auch Kant war der Überzeugung, dass unsere ästhetischen Urteile subjektiv und nicht rational sind. Dennoch erwarten wir die Zustimmung unserer Mitmenschen, wenn wir etwas schön finden. Wieso?

Swetlana Alexijewitsch: „Ich beginne, wo Historiker enden“
Swetlana Alexijewitsch erhielt den diesjährigen Nobelpreis für Literatur. Sie verleiht all jenen eine Stimme, deren Leben von der Sowjetmacht gezeichnet wurde – vom Zweiten Weltkrieg über Tschernobyl bis hin zumSystem Putin. Wir trafen sie in ihrer Heimat Weißrussland, wo dieSehnsucht nach autoritärer Führung größer scheint als je zuvor.

Virologischer Egalitarismus
Heiko Maas (SPD) forderte jüngst die Aufhebung von Beschränkungen für Corona-Geimpfte und erntete damit viel Ablehnung. Zu Unrecht, argumentiert der Philosoph Arnd Pollmann. Wer angesichts dieses Vorschlags von einer „Zweiklassengesellschaft“ spricht, hat vergessen, dass wir in Zeiten massiver Grundrechtseinschränkungen leben.
