Christoph Menke: „Mich interessiert die Knechtschaft, die im Inneren wirksam ist“
Wir sind frei und doch nicht frei. Unsere Gewohnheiten halten uns gefangen in Mustern, Bequemlichkeiten und Strukturen, die es zu überwinden gilt. Aber wie? Ein Gespräch mit dem Philosophen Christoph Menke über die Kraft ästhetischer Erfahrung.
Herr Menke, Sie haben eine Theorie der Befreiung geschrieben. Wer oder was soll befreit werden?
Alles! Und das meine ich tatsächlich im umfassenden Sinn. Der Begriff der Befreiung, so wie ich ihn verstehe, bezieht sich nicht nur auf Personen, sondern vor allem auf Vollzüge, Handlungen und Lebensweisen. Diese können frei oder unfrei genannt werden. Wir müssen davon wegkommen zu glauben, der Ausdruck Freiheit hätte einen ausschließlichen Bezug auf einzelne Menschen oder Kollektive. Wir sagen, dass wir in unserem Denken frei sind, dass eine künstlerische Produktion frei ist, dass eine Handlungsweise frei ist oder dass eine Lebensform frei ist. Wenn wir sagen, Personen sind frei, dann sind diese frei, indem sie etwas sind, indem sie etwas tun: Ich bin frei in einem bestimmten Vollzug. Ich bin nicht unabhängig davon frei.
Kann man zwischen guten und schlechten Formen der Befreiung unterscheiden?
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