Frauke Rostalski: „Auch die Vulnerablen verlieren Freiheit“
Spätestens seit der Coronapandemie hat der Begriff „vulnerabel“ Konjunktur. Wer aber darf als verletzlich gelten? Welche rechtliche Rolle soll Vulnerabilität spielen? Ein Gespräch mit der Rechtsphilosophin Frauke Rostalski über verhärtete Diskursräume, Widerstandsfähigkeit und umkämpfte Zuschreibungen.
Frau Rostalski, auf dem Cover Ihres Buches Die vulnerable Gesellschaft ist eine Pusteblume zu sehen. Ist das eine Anspielung auf den Begriff der „Schneeflocke“ (snowflake), also besonders sensible Personen?
Die haben wir bewusst nicht auf das Cover genommen, weil die Snowflakes nur für die sogenannten „Wokies“ herangezogen werden. Meine These im Buch ist gerade, dass es sich bei Vulnerabilität um ein gesamtgesellschaftliches Phänomen handelt. Die Pusteblume finde ich auch schöner, weil man sie symbolisch als Gesellschaft betrachten kann, welche sich aufteilt in ihre verschiedenen kleinen Flügelchen, die durch die Luft schwirren.
Die im Wind verwehende Pusteblume könnte auch ein Individuum ohne Resilienz symbolisieren. Den Begriff der Resilienz benutzen Sie als Gegenbegriff zur Vulnerabilität.
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