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Bild: ZUMA Wire (Imago)

Fundstück

Tod als Mittel zum Zweck?

Cesare Beccaria veröffentlicht am 27 Januar 2023 2 min

Durch Hinrichtungen von Demonstranten will das Regime im Iran den Freiheitswillen des eigenen Volkes brechen. Dabei erläuterte Cesare Beccaria bereits im 18. Jahrhundert, warum die Todesstrafe unnütz ist.

 

„Auch wegen des Beispiels der Grausamkeit, das sie den Menschen bietet, ist die Todesstrafe nicht nützlich. Wenn schon die Leidenschaften oder die Notwendigkeit des Krieges gelehrt haben, menschliches Blut zu vergießen, so sollten doch die Gesetze, die menschliches Verhalten lenken, das Beispiel der Wildheit nicht verstärken, das umso düsterer ist, als die gesetzliche Tötung mit Bedacht und mit Förmlichkeit vollzogen wird. Es erscheint mir widersinnig, daß die Gesetze, die Ausdruck des öffentlichen Willens sind und Tötungen mißbilligen und bestrafen, selber eine begehen und, um die Bürger vom Mord abzuhalten, einen öffentlichen Mord anordnen. (…) Welches sind die Empfindungen von jedermann über die Todesstrafe? Wir lesen sie aus den verächtlichen und mißbilligenden Verhaltensweisen, mit denen jeder dem Henker begegnet, der doch ein unschuldiger Vollstrecker des öffentlichen Willens ist, ein guter Bürger, der seinen Beitrag zum Gemeinwohl erbringt, das nothwendige Werkzeug der öffentlichen Sicherheit nach innen, wie es die tapferen Soldaten nach außen sind. Wie entsteht also dieser Widerspruch? (…) Weil die Menschen im Innersten ihrer Seele (…) immer geglaubt haben, daß das Leben selber in niemandes Gewalt steht außer in derjenigen der Notwendigkeit, die mit ihrem eisernen Szepter das Weltall regiert.“

 

Cesare Beccaria: „Von den Verbrechen und von den Strafen“ (1764). Übersetzt v. Thomas Vormbaum. Berlin 2005. S.54f.

 

Cesare Beccaria (1738-1794) war ein italienischer Philosoph und Kriminologe, der vor allem für seine oben genannte Abhandlung bekannt ist. In diesem Werk plädierte Beccaria für die Abschaffung der Folter und der Todesstrafe sowie für eine Reform des Strafrechtssystems, die auf den Grundsätzen der Rationalität und Menschlichkeit beruhen sollte. Beccarias Schaffen hatte erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Strafrechts und der Strafjustiz in Europa und den Vereinigten Staaten und beeinflusst auch heute noch das Denken in diesen Bereichen.

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Kommentare

A. Schmidt | Sonntag, 29. Januar 2023 - 00:14

Darüber hab ich mir auch Gedanken gemacht: Vielleicht sollte auf einen Schuldspruch weniger eine "Strafe"(punishment) folgen und mehr eine Konsequenz bezüglich der Befreiungen, welche der Schuldige von Gesellschaften erhält, wobei eine gewisse überlebensnotwendige grundlegende Befreiung garantiert bleiben sollte. Je nach Schuld und Möglichkeiten könnte nur grundlegende Befreiung wie Essen, Heizung, Schutz, Nachtruhe plus diese oder jene geleistet werden, dazu Unterstützung zur Selbstverbesserung/Selbstreformation, weiterhin Leistung zur Verbesserung des Verhältnisses des Schuldigen zu seiner alten Welt und Leistung zur Verbesserung der alten Welt des Schuldigen.
Es scheint mir: Mancher Mensch tut sträflich, was eine Reduktion der für ihn geleisteten Befreiungen erfordern kann, mancher kann sich bessern, was gut für die Gesellschaft sein kann, die es sich leisten kann, dies zu ermöglichen und zu prüfen.

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