Ursula K. Le Guin – Science-Fiction als Philosophie
Am 22. Januar 2018 verstarb die Sci-Fi- und Fantasy-Autorin Ursula K. Le Guin. Ihr Werk erhob das lange verpönte Genre des Science-Fiction zur philosophischen Hochliteratur. Und verlieh ihm feministische Kraft.
Der literarische Betrieb der 1960er-Jahre war an sich bereits stark von Männern dominiert. Noch viel mehr allerdings galt dies für Science-Fiction und Fantasy, denen noch nicht die Anerkennung zukam, die die beiden Genres heutzutage durch all die Filmadaptionen mit Milliardenbudgets genießen. Die sogenannten „großen Drei“ — Arthur C. Clarke, Robert Heinlein und Isaac Asimov – hatten die Branche, so schien es zumindest, fest im Griff. Doch es war genau diese maskulin geprägte Pulp-Kultur, die eine neue Generation von Science-Fiction-Autorinnen hervorbrachte. Schriftstellerinnen wie Ursula K. Le Guin oder Octavia E. Butler beriefen sich ganz bewusst – unter anderem mit Verweis auf Mary Shelleys Frankenstein von 1818 – auf das weibliche Erbe von Science-Fiction. Damit einher ging ein anderer Anspruch an ihr eigenes Werk. Fantastische Literatur, das erkannte diese Generation von Autorinnen ganz klar, darf nicht nur einfach unterhalten, sondern hat durch das Mittel der Metapher ein emanzipatorisches Potential.
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