Warum betrachten wir uns im Spiegel?
Das Ich im Spiegel ist sonderbar: Wir identifizieren uns damit und gleichzeitig erscheint es uns fremd. Drei Positionen, warum wir unseren Doppelgänger betrachten.
Um den Zweck unseres Daseins zu erkennen
Seneca
Ca. 1–65
Wenn Sie das nächste Mal vor dem Spiegel stehen, grämen Sie sich nicht über vermeintliche Unzulänglichkeiten, sondern fragen Sie sich: Welche Aufgabe stellt mir mein Spiegelbild? Der antike Philosoph Seneca sieht genau darin den Grund, warum die Natur uns Spiegel gegeben hat. Sie ermöglichen uns, uns selbst und unseren Zweck im Leben zu erkennen, um somit die eigene Tugendhaftigkeit zu fördern: Der Spiegel erinnert den Jüngling durch den Anblick seiner Kraft und Schönheit daran, dass seine Jugend für ehrenvolle Unternehmungen und das Erlernen von neuen Fertigkeiten gedacht ist. Dem alternden Mann führt er durch die Konfrontation mit dem eigenen Verfall die Endlichkeit des Lebens vor Augen. Der Spiegel provoziert in uns allen die Frage: Was tun mit dem Leben?
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