Das Ich-Syndrom: Bin ich der wichtigste Mensch in meinem Leben?
Nr. 16 - Jun./Jul. 2014
Dossier: Das Ich-Syndrom: Bin ich der wichtigste Mensch in meinem Leben?
Über 2000 Jahre predigten die Weisen unserer Kultur, das gute Leben zeichne sich dadurch aus, möglichst wenig „an sich zu denken“. Heute hingegen wird permanente Selbstsorge zum Fundament einer wahrhaft ethischen Existenz erklärt. Die Maxime des „Ich zuerst!“ bildet die Grundlage einer immer größeren Anzahl von Therapie- und Selbsthilfeangeboten. Nur ein sich liebendes, gefestigtes Ich, das seine eigenen Bedürfnisse kennt und umzusetzen weiß, ist demnach in der Lage, auch für andere Menschen Sorge zu tragen. Worin liegen die Gründe für diese Entwicklung? Und ist ein verstärktes Selbstinteresse wirklich die Heilung – oder nicht vielmehr die Krankheit selbst? Mit Beiträgen unter anderen von Konrad Paul Liessmann, Josef Früchtl, Dieter Thomä und Julia Frank
Gibt es ein Recht auf Faulheit?
Der moderne Leistungsträger definiert sich durch das, was er tut. Stillstand ist für ihn gleichbedeutend mit Tod. Aber welche Bedeutung hat die Passivität für unsere Existenz? Weist die Faulheit gar den Weg in ein anderes, selbstbestimmteres Dasein? Der Kulturwissenschaftler Thomas Strässle und der Schriftsteller Lukas Bärfuss über ein Leben jenseits der Leistungslogik
Im Kopf von Putin
Im Kreml weht ideologisch ein neuer Wind. Verschiedenste Denkschulen, vom Konservatismus des „russischen Weges“ bis zu Propheten eines „eurasischen Imperiums“ konkurrieren dort um die Macht. Liefert die russische Philosophie Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen Wladimir Putins?
Bernard Stiegler: "Wenn man schweigt, fängt "es" zu sprechen an"
Ob digitale Revolution, Krise des Kapitalismus oder die Struktur menschlichen Begehrens: Das Denken Bernard Stieglers ist den großen Fragen unserer Gegenwart verpflichtet. Den Weg zur Philosophie fand der Franzose im Gefängnis während einer langjährigen Haftstrafe.
Der Klassiker: Spinoza und die Lebenslust
„Freude ist ein Übergang des Menschen von einer geringeren zu einer größeren Vollkommenheit.“ Aufbauend auf diese Grundüberzeugung revolutionierte Baruch de Spinoza (1632-1677) das Denken seiner Zeit. Der Amsterdamer Philosoph entwirft ein Bild der menschlichen Existenz, in dem eine vernunftgeleitete Maximierung der Lebenslust das eigentliche Erkenntnisziel darstellt.
Inhalt
Intro
- Editorial
- Ihre Frage
- Kinder fragen Tomi Ungerer
- Leserbriefe
Zeitgeist
- Sinnbild
- Denkanstöße
- Resonanzen Die Macht der Füße: Fragile Zustände in Brasilien / Einzigartig rund: Warum es doch keine Paralleluniversen gibt / Magie des Verschollenen: Gespräch mit Georg Seeßlen über die Maschine MH370 / Europawahl: Der Höhenflug des Front National
- Weltbeziehungen Public Viewing Kolumne von Hartmut Rosa
- Kaufrausch Brauchen wir elektrische Retro-Velos? Kolumne von Markus Krajewski
Horizonte
- Dialog Gibt es ein Recht auf Faulheit? Lukas Bärfuss / Thomas Strässle
- Analyse Im Kopf von Putin Von Michel Eltchaninoff
Dossier: Bin ich, der wichtigste Mensch in meinem Leben?
- Dem Narzissmus eine Chance Von Wolfram Eilenberger
- Streitfall: Ich – Soll man sich lieben?
- Mein Selbstbild: Fünf Menschen erzählen. Mit einem Kommentar von Josef Früchtl
- Erkenne dein Selfie! Von Konrad Paul Liessmann
- Der ultimative Ego-Test: Nehme ich mich wichtig genug?
- Die Nora-Problematik Von Svenja Flaßpöhler
- Dialog: Wie viel Ich tut mir gut? Julia Franck / Dieter Thomä
Ideen
- Das Gespräch Bernard Stiegler
- Werkzeugkasten Lösungswege / Der Dibbuk / Die Kunst, immer recht zu behalten
- Der Klassiker Spinoza und die Lebenslust Von Michael Hampe + Sammelbeilage: Auszüge aus Spinozas "Ethik" Mit einem Vorwort von André Comte-Sponville
Bücher
- Buch des Monats „Religion ohne Gott“ von Ronald Dworkin
- Thema Dialektik der Aufklärung: Drei Bücher über Sex und Fortpflanzung
- Scobel.Mag
- Die Philosophie-Magazin-Bestenliste
Finale
- Agenda
- Comic
- Lebenszeichen Von Tieren lernen: Die Schnecke / Das Gare ist das Wahre: Kierkegaards Kabeljausalat
- Spiele
- Sokrates fragt Cédric Klapisch