Werde ich meine Herkunft jemals los?
Nr. 19 - Jan. 2015
Dossier: Werde ich meine Herkunft jemals los?
Herkunft stiftet Identität. Biografische Wurzeln geben uns Halt und Sinn. Gleichzeitig beschränkt die Herkunft unsere Freiheit, ist gar der Grund für Diskriminierung, Enge und Depression. Die großen Denker der Moderne waren sich daher einig: Löse dich von den Fesseln der Herkunft! Werde du selbst, indem du mit deinem Erbe brichst! Peter Sloterdijk legt dar, weshalb diese Form der Herkunftsverleugnung die eigentliche Ursünde der Moderne darstellt. Für Reyhan Şahin ist das Bestreben, die eigene Herkunft loszuwerden, vor allem eines: typisch deutsch. Und Svenja Flaßpöhler argumentiert: Nur wer sich seiner Herkunft stellt, muss sie nicht wiederholen. Was also tun mit der eigenen Herkunft: akzeptieren, transformieren – sie ein für alle Mal hinter sich lassen?
Wer hat Angst vorm Fortschritt?
Peter Thiel, Star-Investor aus dem Silicon Valley, träumt von einer radikal anderen Gesellschaft durch technologischen Fortschritt. In Paris traf er sich mit dem Philosophen und konservativen Kulturkritiker Pierre Manent. Zwei Welten prallten aufeinander – und blieben sich doch nicht fremd.
Die Wahrheit der Pilze
Im von Gewalt und Drogenkriegen beherrschten Mexiko sucht eine Jugendbewegung die Riten der Azteken zu neuem Leben zu erwecken. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Niño Santo, ein halluzinogener Pilz, der Kontakt mit den alten Göttern ermöglichen soll. Kultschriftsteller Airen über eine Reise zu den Wurzeln einer verlorenen Welt.
"Wir sind für unser Gehirn verantwortlich"
Catherine Malabou ist eine der innovativsten Denkerinnen unserer Zeit. Die Dekonstruktion, deren Feld das Funktionieren der Sprache ist, verbindet die französische Philosophin mit den jüngsten Erkenntnissen der Neurowissenschaft – und ruft dazu auf, das Verhältnis von Freiheit und Determination neu zu denken.
Der Klassiker: Bhagavad Gita -- Ein Schatz der indischen Philosophie
Von diesem Gedicht geht ein Zauber aus: Es ist mystisch und philosophisch zugleich, ein spiritueller Schatz des alten Indien. Die um das 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung geschriebene „Bhagavad Gita“ („Lied der Gottheit“) vereint Religion, Metaphysik und Ethik.
Inhalt
Intro
- Editorial
- Ihre Frage
- Kinder fragen Tomi Ungerer
- Leserbriefe
Zeitgeist
- Sinnbild
- Denkanstöße
- Resonanzen Gesetz: Einvernehmlicher Sex – vertraglich regelbar? / Olympia: Nur noch in Diktaturen? / Stammzellforschung: das Ende des Eros?
- Weltbeziehungen Zwischen den Jahren Kolumne von Hartmut Rosa
- Kaufrausch Brauchen wir Bitcoins? Kolumne von Markus Krajewski
Horizonte
- Reportage Die Wahrheit der Pilze Von Airen
- Dialog Wer hat Angst vorm Fortschritt? Mit dem Silicon-Valley- Vordenker Peter Thiel und Pierre Manent
Dossier: Werde ich meine Herkunft jemals los?
- Der moderne Traum vom Selfmademan. Von Svenja Flaßpöhler
- Herkunftsverleugnung ist der Sprengsatz der Moderne - Gespräch mit Peter Sloterdijk
- Mein Erbe. Fünf Menschen erzählen. Mit einem Kommentar von Stefan Willer
- Herkunft handhaben. Vier philosophische Strategien Von Tom Woweries
- Ich Kanakin, du Kartoffel? Dialog mit Per Leo und Lady Bitch Ray
Ideen
- Das Gespräch Catherine Malabou über Verantwortung für unsere Gehirne
- Werkzeugkasten Lösungswege / Aïn / Die Kunst, recht zu haben
- Der Klassiker: Bhagavad Gita Das philosophische Epos Indiens. Von Michel Hulin. + Sammelbeilage: Auszüge aus der Bhagavad Gita Mit einem Vorwort von Gisèle Siguier-Sauné
Bücher
- Buch des Monats „Wir sind alle Kannibalen“ Von Claude-Lévi Strauss
- Thema Der Pornosoph Zum 200. Todestag des Marquis de Sade
- Fest des Lesens Weihnachtstipps / Die Philosophie-Magazin- Bestenliste
Finale
- Agenda
- Comic
- Spiele
- Lebenszeichen Von Tieren lernen: Der Elefant / Das Gare ist das Wahre
- Sokrates fragt Mike Leigh