Und woran zweifelst Du? — Ein Leitfaden für das postfaktische Zeitalter
Nr. 33 - Apr./Mai 2017
Dossier: Und woran zweifelst Du?
Populismus, Trump, „Fake News“: Eine neue Verunsicherung prägt die Weltlage, zunehmendes Misstrauen unseren politischen Alltag. In der Rolle des Skeptikers stellt der amerikanische Präsident die Säulen unserer freien Gesellschaft infrage: Justiz, Wissenschaft, Medien. Dabei ist die Kunst des Zweifelns ursprünglich eine befreiende und genuin philosophische Tugend. Wie lässt sich diesem Paradox begegnen? Was unterscheidet die gute, weltöffnende Skepsis von ihrem zynischen Zwilling? Welche Zweifel verdienen es, unbedingt geklärt zu werden? Warum führen andere notwendig in die Irre? Vor allem aber: Welches Schicksal droht einer Gesellschaft, die keinen Unterschied mehr zwischen Fakt und Fiktion anerkennt? Mit einem Gespräch zwischen Lorraine Daston und Georg Mascolo, sowie weiteren Beiträgen von Yves Bossart, Catherine Newmark und Philipp Hübl.
Im Kopf von Marine Le Pen
Marine Le Pen will das von ihrem Vater stammende ideologische Fundament des französischen Front National umkrempeln. Sie beruft sich nun auf linke und antiautoritäre Denker. Aber hat sie ihre Partei wirklich aus der rechtsextremen Ecke herausgeholt? Eine Entschlüsselung der neuen Sprache des Front National. Von Michel Eltchaninoff
Hygge -- der dänische Weg zum Glück
Ganz offenbar haben die Dänen einen besonders vielversprechenden Weg zum Glück gefunden: „Hygge“. Denn dahinter verbirgt sich weit mehr als ein Wellnesshype. Auf den Spuren einer Nationalphilosophie, die von der Romantik bis ins Zentrum heutiger Sehnsüchte führt. Von Nils Markwardt
Sprache ist nicht zum Kommunizieren da
Jeder Mensch trägt die Unendlichkeit in sich. Und zwar dank der sprachlichen Regeln, die wir alle tagtäglich befolgen. Für den Intellektuellen und Linguisten Noam Chomsky bildet diese Fähigkeit nicht nur die Basis von Kreativität und Freiheit, sondern auch das Fundament einer weltpolitischen Vision. Mit Noam Chomsky sprach Martin Legros
Orwell und die Überwachung
Mit den digitalen Informationstechniken, die im Zeichen von Big Data unseren gesamten Alltag protokollieren und erfassen, hat Georg Orwells Roman "1984" über den totalen Überwachungsstaat neue Aktualität gewonnen. Kurz nach der Amtsübernahme von Donald Trump schnellte das Buch in den USA sogar zurück auf die Bestsellerlisten.
Inhalt
Intro
- Editorial
- Ihre Frage
- Kinder fragen Tomi Ungerer
- Leserbriefe
Zeitgeist
- Sinnbild
- Denkanstöße
- Resonanzen Martin Schulz: und die Dialektik des Charismas / Vom Stadionverbot zum „Muslim Ban“: Wie gerecht sind Kollektivstrafen? / Robotersteuer: Der Anfang vom Ende des Kapitalismus?
- Tatendrang Charles Fosters einzigartiges Tierexperiment
- Erzählende Zahlen Kolumne von Sven Ortoli
Horizonte
- Analyse Im Kopf von Marine Le Pen Die Ideologie des Front National Von Michel Eltchaninoff
- Reportage Hygge – der dänische Weg zum Glück? Von Nils Markwardt
Dossier: Und woran zweifelst du?
- Trumps dunkle Skepsis Von Wolfram Eilenberger
- Kaum zu glauben! Die einflussreichsten Skepsisargumente Von Yves Bossart
- Wege der Verwirrung Wie man mit Trollen argumentiert Von Philipp Hübl
- Wenn Männer zu sehr zweifeln Von Catherine Newmark
- Welchen Fakten können wir trauen? Lorraine Daston und Georg Mascolo im Gespräch
Ideen
- Das Gespräch Noam Chomsky
- Werkzeugkasten Lösungswege / Gedanken von anderswo / Die Kunst, recht zu behalten
- Der Klassiker Orwell und die Überwachung + Sammelbeilage: „1984“ (Auszüge)
Bücher
- Buch des Monats Aufstand der Rechten
- Thema Kracauer und Benjamin
- Scobel.Mag
- Die Philosophie- Magazin-Bestenliste
- Unterwegs nach Amerika. Jonas Lüscher und Armen Avanessian finden eine neue Welt
Finale
- Agenda
- Comic + Spiele
- Lebenszeichen Von Tieren lernen: Der Tiger / Das Gare ist das Wahre / Impressum
- Sokrates fragt Ronja von Rönne