Brauchen wir Eliten?
Nr. 42 - Okt./Nov. 2018
Dossier: Brauchen wir Eliten?
Elite. Das klingt überheblich. Nach Privilegien, Ungerechtigkeit, Bevormundung. In Krisenzeiten spitzt sich dieser Argwohn oft zu. Im Moment erleben wir eine solche Zeit. Globale Migration, soziale Ungleichheit, die Folgen der Digitalisierung: Der Druck aufs Establishment wächst. Populisten sind auf dem Vormarsch. Die Demokratie ist in Gefahr. Was also tun? Müssen Eliten sich neu erfinden, um den Spalt zwischen „uns“ und „denen da oben“ zu überwinden? Wenn ja, wie? Oder liegt das Problem viel tiefer – nämlich im Konzept der Elite selbst, das Menschen Führung verordnet? Trauen wir uns, bis an die Basis dessen zu gehen, was für uns lange selbstverständlich war.
Mit Impulsen von: Michael Hartmann, Volker Weiß, Wolfram Eilenberger, Hartmut Rosa, Rahel Jaeggi, Paula-Irene Villa, Armin Nassehi, Sascha Lobo u.v.a.m.
„Wir brauchen eine Politik der Spaltung“
Nancy Fraser zählt zu den bedeutendsten Philosophinnen der Gegenwart. Theorie und Engagement gehören für sie zusammen. Als Antwort auf den weltweiten Rechtsruck plädiert sie für einen progressiven Populismus.
„Die Ausschlachtung des Alten macht Reiche noch reicher“
Die Soziologen Luc Boltanski und Arnaud Esquerre diagnostizieren in ihrem jüngsten Buch eine neue Form des Kapitalismus. Dieser konzentriert sich auf die Verwertung des Vergangenen – und verschärft damit die sozialen Ungleichheiten.
Meditation in Indien. Überwinde dein Wollen
Zahllose Menschen strömen jedes Jahr nach Bodhgaya, um durch die Vipassana-Meditation ihren inneren Frieden zu finden. Jack Fereday machte sich mit dieser asketischen Technik vertraut, die Entspannung und Kasteiung gleichermaßen verspricht.
Was schulde ich meiner Familie?
Das Konzept Familie fordert das moderne Individuum permanent heraus. Lässt sich der eigene Freiheitsdrang mit familiären Pflichten vereinen? Wie schwer wiegt der eigene Wille nach Selbstverwirklichung? Barbara Bleisch streitet mit Norbert Bolz.
Simone Weil und die Verwurzelung
Für die französische Philosophin Simone Weil hat nicht nur der Körper, sondern auch die Seele Bedürfnisse. Am Ende ihres kurzen Lebens, entfaltete sie die „Verwurzelung“ als Fundamentalbedürfnis der Seele: Wurzeln sind existenziell für den Menschen.
Inhalt
Intro /
- Editorial
- Ihre Frage
- Kinder fragen Tomi Ungerer
- Leserbriefe
Zeitgeist /
- Sinnbild
- Denkanstöße
- Resonanzen
Buchmesse: Bühne für Rechte? / Gaming: Lust am Überschuss / Armut: Scham mit System / Zeitumstellung: Gemeinsame Gegenwart? - Hübls Aufklärung
Diesmal: Die sensibilisierte Gesellschaft - Analyse
Die verwertete Vergangenheit
L. Boltanski & A. Esquerre - Erzählende Zahlen
Horizonte /
- Reportage
Meditation:
Überwinde dein Wollen
Von Jack Fereday - Dialog
Was schulde ich meiner Familie?
Barbara Bleisch streitet mit Norbert Bolz
Dossier / Brauchen wir Eliten?
- Schräglage mit Sprengkraft
Von Svenja Flaßpöhler - Die da oben
Historische Positionen - „Wer zu den Entscheidern gehören will, muss sein wie sie“
Mit Michael Hartmann - Die Retro-Rechte
Von Nils Markwardt - „Die Ähnlichkeit zur Semantik der 20er-Jahre ist kein Zufall“
Mit Volker Weiß - Asozial, autonom, autark!
Plädoyer für die Elite
Von Wolfram Eilenberger - Was wir brauchen
Elf Intellektuelle über Wege aus der Krise
Ideen /
- Das Gespräch
Nancy Faser: „Wir brauchen eine Politik der Spaltung“ - Werkzeugkasten
Lösungswege / Das Ding
an sich / Die Kunst,
recht zu behalten - Der Klassiker
Simone Weil und die Verwurzelung + Sammelbeilage
„Die Verwurzelung“
Bücher /
- Buch des Monats
Tristan Garcia: „Wir“ - Thema:
Philosophie des Bauens und des Wohnens - Scobel.Mag
- Kolumne:
Das philosophische Kinderbuch - Porträt
Aleida und Jan Assmann
Finale /
- Agenda
- Comic
Catherine Meurisse: Menschliches,
Allzumenschliches - Lebenszeichen
Von Tieren lernen:
Der Bombardierkäfer - Spiel / Impressum
- Sokrates fragt Sebastian Fitzek