Verzeihen — Gibt es einen Neuanfang?

Nr. 43 - Jan. 2019

 

Dossier: Verzeihen. Gibt es einen Neuanfang?

Wo Menschen handeln, entsteht Schuld. Und manchmal wiegt sie so schwer, dass kein Heil mehr möglich scheint. Was, wenn eine Schuld nie beglichen werden kann? Wie sich befreien aus der Fixierung auf etwas, das sich nicht mehr ändern lässt? Wer sich diese Fragen stellt, ist bereits in jenen Möglichkeitsraum eingetreten, den die Philosophie eröffnet. Das Verzeihen ist der Weg, das Gewesene zu verwandeln und neu zu beginnen: Darin waren sich Denkerinnen und Denker wie Friedrich Nietzsche, Hannah Arendt und Paul Ricœur einig. Aber wie wäre er zu beschreiten, dieser Weg? Wo liegt die Grenze des Verzeihbaren? Und was wird aus dem berechtigten Ruf nach Gerechtigkeit? Ein Dossier mit Impulsen für die Zurückgewinnung der Zukunft.

Mit Beiträgen von Sibylle Lewitscharoff, Thomas Macho, Gesine Schwan u.v.a.m.

 

„Wir müssen Identitäten wie Zelte bauen“

Yuval Noah Harari ist einer der einflussreichsten Denker der Gegenwart. Die Bücher des israelischen Historikers sind weltweit Bestseller. Regierungschefs wie Angela Merkel suchen seinen Rat. Nun hat er ein neues Buch vorgelegt – und prophezeit der Menschheit eine düstere Zukunft.

 

Gespaltene Mutterschaft

Alice und Jacek (Namen geändert) haben ihre Kinder durch die Eizellspende einer fremden Frau bekommen. In Deutschland ist 
dieses Verfahren verboten, während die Samenspende erlaubt ist. Warum? Die Gründe führen tief hinein in die patriarchale Kulturgeschichte.
 

Existiert die Zeit?

Die Physiker Lee Smolin und Carlo Rovelli arbeiteten viele Jahre zusammen, bevor sie sich über das Wesen von Zeit entzweiten. Gibt es sie wirklich? Oder haben wir es mit mehreren Zeitschichten zu tun? Ein Dissens, der eine der ältesten Debatten der Metaphysik neu entfacht.

 

„Altruismus reicht nicht aus“

Peter Singer ist einer der umstrittensten Philosophen der Gegenwart. Die rationale Strenge seines Denkens erschüttert unsere herkömmliche Vorstellung von Moral. Doch Singer ist überzeugt: Nur kühle Abwägung führt zu wahrhaft ethischem Handeln.

 

Schiller und das Erhabene

Friedrich Schiller war einer der radikalsten Vernunft- und Freiheitsverfechter seiner Zeit. In der 1801 erschienenen Abhandlung „Über das Erhabene“ predigt er das Ideal der geistigen Unabhängigkeit mit besonders eindrücklicher Wucht.

 


 

 

 


 

Inhalt

 

Intro /

  • Editorial
  • Ihre Frage
  • Kinder fragen Tomi Ungerer
  • Leserbriefe

Zeitgeist /

  • Sinnbild
  • Denkanstöße
  • Resonanzen
    Organspende: Der Kern der Autonomie / Kino: Phänomenologie der Zeit / Orbán & Co: Feindschaft ohne Ende
  • Hübls Aufklärung
    Diesmal: Tausch und Täuschung
  • Perspektive
    „Wir müssen menschliche Identitäten wie Zelte bauen“
    Yuval Noah Harari im Gespräch
  • Erzählende Zahlen

Horizonte /

  • Reportage
    Gespaltene Mutterschaft
    Wie die Eizellspende unser Konzept von Familie verändert
    Von Florian Werner
  • Dialog
    Existiert die Zeit?

    Lee Smolin und Carlo Rovelli im Gespräch

Dossier Verzeihen — Gibt es einen Neuanfang?

  • Verwandlung des Gewesenen
    Von Svenja Flaßpöhler
  • Mein Schmerz
    Sechs Menschen erzählen
    Kommentiert von Fabian Bernhardt
  • „Für einen Schlussstrich gibt es plausible Argumente“
    Interview mit Gesine Schwan
  • Spring über deinen Schatten!
    Spiel mit Denkimpulsen
  • Die Grenze des Verzeihbaren
    Dialog mit Thomas Macho und Sibylle Lewitscharoff

Ideen /

  • Das Gespräch
    Peter Singer: „Altruismus reicht nicht aus“
  • Werkzeugkasten
    Lösungswege / Das Ding
    an sich / Die Kunst,
    recht zu behalten
  • Der Klassiker
    Schiller und das Erhabene
     
    + Sammelbeilage
    „Über das Erhabene“ (Auszüge)

Bücher /

  • Buch des Monats
    Chantal Mouffe: „Für einen linken Populismus“
  • Thema:
    Tierethik
  • Scobel.Mag
  • Kolumne:
    Das philosophische Kinderbuch
  • Weihnachtstipps aus der Redaktion

Finale /

  • Agenda
  • Comic
    Catherine Meurisse: Menschliches,
    Allzumenschliches
  • Lebenszeichen
    Von Tieren lernen:
    Der Fasan
  • Spiel / Impressum
  • Sokrates fragt
    Robert Seethaler