Auseinandersetzung mit dem Anderen
Beziehungsabbrüche sind heute oft vom Streben nach Selbstverwirklichung getrieben, vom Wunsch sich nur mit Gleichgesinnten zu umgeben. Doch dem kann ein verfehltes Selbstverständnis zu Grunde liegen.
Moderne Wohlstandsgesellschaften ermöglichen Beziehungsabbrüche. Freunde, Partner, Nachbarn und Arbeitgeber können gewechselt, die Verwandten immerhin gemieden werden. Im digitalen Zeitalter haben sich die Möglichkeiten vervielfacht: Weitverbreitet ist inzwischen das sogenannte „Ghosting“, bei dem Menschen sich plötzlich und ohne Angaben von Gründen nicht mehr melden, auf keine Nachricht mehr reagieren. Möglich ist dank Internet auch, sich ganz aus allen analogen Beziehungen zurückzuziehen.
Es gibt Fälle, in denen sehr starke Gründe für ein Beziehungsende sprechen, etwa Gewalt, Demütigung und Respektlosigkeit. Doch ein Großteil der Kontaktabbrüche dürfte heute auf andere Weise motiviert sein: vom Gefühl, dass die Beziehung dem eigenen Streben nach Autonomie und Selbstverwirklichung entgegensteht.
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