Bildschirmzeit: Schon wieder zu viel
Es gibt Apps, die unsere Zeit am Handy begrenzen sollen. Aber ist es nicht widersprüchlich, sich mithilfe des Objekts von einer Sucht zu entwöhnen, das diese überhaupt erst ausgelöst hat? Jacques Ellul hilft uns, dieses Paradoxon zu entschlüsseln.
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Jacques Derrida und die Sprache
Die Sprache – auch die gesprochene – ist ihrer Struktur nach Schrift, so die These Jacques Derridas. Klingt unlogisch? Wir helfen weiter.

Was fasziniert uns an Astrologie?
„Co-Star“ ist eine der beliebtesten Astrologie-Apps überhaupt. Auch unsere Redakteurin Stefania Gherca ist seit Neuestem großer Fan und erläutert mithilfe des Philosophen Samuel Taylor Coleridge, was sie an der Weisheit der Sterne in ihrer Hosentasche fasziniert.

Judith Butler und die Gender-Frage
Nichts scheint natürlicher als die Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter. Es gibt Männer und es gibt Frauen, wie sich, so die gängige Auffassung, an biologischen Merkmalen, aber auch an geschlechtsspezifischen Eigenschaften unschwer erkennen lässt. Diese vermeintliche Gewissheit wird durch Judith Butlers poststrukturalistische Geschlechtertheorie fundamental erschüttert. Nicht nur das soziale Geschlecht (gender), sondern auch das biologische Geschlecht (sex) ist für Butler ein Effekt von Machtdiskursen. Die Fortpf lanzungsorgane zur „natürlichen“ Grundlage der Geschlechterdifferenz zu erklären, sei immer schon Teil der „heterosexuellen Matrix“, so die amerikanische Philosophin in ihrem grundlegenden Werk „Das Unbehagen der Geschlechter“, das in den USA vor 25 Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Seine visionäre Kraft scheint sich gerade heute zu bewahrheiten. So hat der Bundesrat kürzlich einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der eine vollständige rechtliche Gleichstellung verheirateter homosexueller Paare vorsieht. Eine Entscheidung des Bundestags wird mit Spannung erwartet. Welche Rolle also wird die Biologie zukünftig noch spielen? Oder hat, wer so fragt, die Pointe Butlers schon missverstanden?
Camille Froidevaux-Metteries Essay hilft, Judith Butlers schwer zugängliches Werk zu verstehen. In ihm schlägt Butler nichts Geringeres vor als eine neue Weise, das Subjekt zu denken. Im Vorwort zum Beiheft beleuchtet Jeanne Burgart Goutal die Missverständnisse, die Butlers berühmte Abhandlung „Das Unbehagen der Geschlechter“ hervorgerufen hat.
Yanis Varoufakis - Kantianischer Zocker
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Lieber Christoph, lieber Etienne…
Ein deutscher und ein französischer Philosoph debattieren über den Krieg: Anlass ist ein Appell, in dem bekannte Persönlichkeiten einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine fordern. Christoph Menke ist einer der Unterzeichner und hat Etienne Balibar gefragt, ob er sich dem Appell ebenfalls anschließen will. Unter den beiden Denkern entspinnt sich ein Mailwechsel: In einer ersten Antwort begründet Balibar, warum er viele Sorgen teilt, aber dennoch nicht unterzeichnen möchte. Die Reaktion Christoph Menkes lesen Sie hier.

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Fünf philosophische Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit den Sinnfragen von Charlie Brown, Snoopy und Co., einer Dokumentation über George Orwell und Aldous Huxley, der Aktualität von Judith. N. Shklar, Friederike Mayröcker als Leserin Jacques Derridas sowie einer kleinen Geschichte der Konjunkturforschung.

Woran erkennen Sie, dass Sie alt geworden sind?
Man ist nach dem Treppenstiegen außer Atem, erzählt immer öfter dieselben Geschichten oder scheitert an neuen Smartphone-Apps: Sind das schon Anzeichen dafür, dass man alt wird? Nicht unbedingt. Denn Rousseau, Cicero und Montaigne machten dafür drei andere Anzeichen aus.

Kommentare
Neue Technologie scheint mir oft gut. Überprüfung neuer Technologie scheint mir oft gut. Anpassung der Welt an neue Technologie scheint mir oft gut. Anpassung der neuen Technologie an die Welt scheint mir oft gut. Der bearbeitete Feuerstein als neue Technologie hatte wohl gute Folgen, aber ich schätze Millionen Männer, Frauen und Kinder verloren durch ihn in vielen Jahrtausenden Steinzeit ihr Leben. Relativ zur Weltbevölkerung seinerzeit ist es vielleicht die tödlichste Waffe der Menschheitsgeschichte. Ich kann mir vorstellen, dass der Handel mit waffenfähigen Feuersteinen gewissen Regeln unterlag, also reguliert war.