Der Souverän sind wir! – „Blockout2024“
Eine Protestbewegung gegen den Krieg in Gaza appelliert an Influencer statt Politiker. Sie kämpfen um die kulturelle Hegemonie und zeigen dabei, dass sie die Machtverhältnisse in den Sozialen Medien verstehen.
Unter dem Titel „Blockout2024“ fordern derzeit tausende junge Menschen Stars und Influencer wie Taylor Swift, Kim Kardashian oder Harry Styles dazu auf, ihren Einfluss in den Sozialen Medien zu nutzen, um auf den Krieg in Gaza und das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung aufmerksam zu machen. Anders als die vielen anderen Proteste gegen den Krieg in Gaza richten sie sich damit nicht an jene, die direkten Einfluss auf das Kriegsgeschehen haben, sondern an Prominente, die eine ganz andere Macht haben, nämlich die öffentliche Meinung zu beeinflussen.
Philosophie Magazin +

Testen Sie Philosophie Magazin +
mit einem Digitalabo 4 Wochen kostenlos
oder geben Sie Ihre Abonummer ein
- Zugriff auf alle PhiloMagazin+ Inhalte
- Jederzeit kündbar
- Im Printabo inklusive
Sie sind bereits Abonnent/in?
Hier anmelden
Sie sind registriert und wollen uns testen?
Probeabo
Weitere Artikel
Wie beeinflussen Influencer?
Haben Influencer auf Instagram und Co. mittlerweile einen größeren Einfluss auf die öffentliche Meinung als Fernsehmoderatorinnen, Nachrichtensprecher und Journalistinnen in den traditionellen Medien? Wer sich aktuell die Kanäle von Weltstars wie Christiano Ronaldo, Dwayne Johnson oder Ariana Grande ansieht, die ihre Follower zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen aufrufen und damit enorme Resonanz hervorrufen, könnte diesen Eindruck durchaus gewinnen. Doch warum sind derartige Posts so wirkungsvoll?

Rechte Metapolitik
Rechtsextreme streben nach kultureller Hegemonie – auch über die Universitäten. Dabei können sie an so einflussreiche Denker wie Martin Heidegger und Reinhart Koselleck anschließen, die ihre wahren Absichten geschickt zu verbergen wussten.

Lützerath: Wer ist hier undemokratisch?
Als Protest gegen den geplanten Abriss des Dorfes Lützerath zur Abtragung von Kohle kam es zu zahlreichen Blockaden durch Klimaaktivisten. Ihr Widerstand wurde von vielen Politikern als antidemokratisch angeklagt. Schaut man jedoch genau hin, zeigt sich: Die vermeintlichen Demokraten sind die eigentlichen Antidemokraten.

Was heißt es, links zu sein?
Die Zerwürfnisse zwischen linken Lagern nehmen zu. Kämpfen sie noch für dieselbe Sache? Oder offenbaren sich hier unüberbrückbare Differenzen? Die Politikerin Sahra Wagenknecht und die Schriftstellerin Juli Zeh diskutieren über die Versäumnisse linker Politik, echte und künstliche Gegensätze und den richtigen Umgang mit rechts.

Brauchen wir eine linke „Ästhetisierung der Politik“?
Der italienische Marxist Antonio Gramsci entwickelte bereits in den 1920er Jahren das Konzept der „kulturellen Hegemonie“. Während jedoch die progressiv-liberale Linke versucht, weiter mit Sachlichkeit zu trumpfen, nutzen die Rechten diese ideologische Taktik bereits weltweit. Ist es Zeit für ein strategisches Umdenken?

Die Dramaturgie der Demokratie
Politiker agieren heute wie Stars. Das untergräbt die Demokratie. Doch in den Sozialen Medien entsteht ein neues Gleichheitsideal, das den Starkult beenden könnte.

Gaza und kein Ende – Tragödie eines moralischen Zusammenbruchs
Die Nachrichten und Bilder, die aus Gaza in die Welt gelangen, zeugen nicht nur von dem unfassbaren Leid der Palästinenser. Sie offenbaren auch die selbstzerstörerischen Kräfte Israels, die politische Farce des Westens und die drohende Abstumpfung derer, die die Bilder betrachten, meint Josef Früchtl.

Michael Schmidt-Salomon: „Wir leben in einem Zeitalter der halbierten Aufklärung“
Die Herkunft des modernen Weltbildes gerät in Vergessenheit, fürchtet der Philosoph Michael Schmidt-Salomon. Ein Interview über sein jüngst erschienenes Buch Die Evolution des Denkens, zehn geistesgeschichtliche Influencer und die Gefahren einer „kulturellen Demenz“.
