„Die Zeit, um glücklich zu sein, ist jetzt“
Die Britin Sarah Bakewell hat eine unterhaltsam-kenntnisreiche Geschichte des Humanismus geschrieben, die einlädt, über die Ideale der Gegenwart nachzudenken.
Um den Ruf des Humanismus ist es schlecht bestellt. Vor einigen Jahren wurde genüsslich auf den Gutmenschen eingeprügelt, zunächst von Satirikern, dann vom rechtskonservativen Mainstream. Der Gutmensch – das war natürlich ein zur Karikatur entstellter Humanist. Erasmus von Rotterdam, einer der Säulenheiligen humanistischen Denkens, ist der Namenspatron einer AfD-nahen Stiftung. Putin und Konsorten verunglimpfen humanistische Werte als westliche Degenerationserscheinungen und begraben sie auf den neuen alten Schlachtfeldern Europas. Und dann gibt es noch den digitalen Humanismus und den Transhumanismus, deren Versprechungen nicht recht über den Weg zu trauen ist. Müssen wir uns von dem in der Ideengeschichte so wirkmächtigen Humanismus endgültig verabschieden?
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Sarah Bakewell: „Niemand kann ein perfekter Existenzialist sein“
Dass der Existenzialismus nach wie vor nicht nur junge Menschen begeistern kann, davon ist die Autorin des Bestsellers Das Café der Existenzialisten überzeugt. Ein Gespräch mit Sarah Bakewell über die Möglichkeit, „existenzialistisch“ zu leben – und über die politische Aktualität des existenzialistischen Freiheitsgedankens.

Ins Offene!
Liegen, lesen, Mindset ändern: sechs Sommertipps aus der Redaktion, von tiefernst über unterhaltsam bis horizonterweiternd.

Gutes Essen, gutes Leben?
Haben wir das Gefühl für gute Nahrung verloren? Oder ist die Idee einer genussvollen Ursprünglichkeit nur ideologischer Schein? Die Köchin Sarah Wiener und der Philosoph Harald Lemke im Streitgespräch über platonisches Fast-Food, verbissene Veganer und das alltägliche Wagnis, vom Baum der Erkenntnis zu naschen
Die neue Ausgabe: Wohin steuert die Geschichte?
Welche Bewegungsgesetze bestimmen die Geschichte und auf welche Zukunft läuft sie zu? Diese Frage beschäftigt Philosophen von der Antike bis zur Gegenwart. Jetzt, da der Ukrainekrieg uns in große Ungewissheit stürzt und die Weltordnung sich neu justiert, ist sie drängender denn je.
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Veye Tatah über Geschichte und Gegenwart des Kolonialismus
Welche Aufgabe hat Deutschland im Hinblick auf das koloniale Erbe? Wie sollte man mit philosophischen Klassikern wie Immanuel Kant umgehen, die sich in ihren Texten u. a. rassistisch geäußert haben? Können wir angesichts des aktuellen Aufklärungsprozesses optimistisch in die Zukunft blicken? Auf der diesjährigen phil.cologne sprechen wir im Videointerview mit Veye Tatah über Geschichte und Gegenwart des Kolonialismus. Veye Tatah ist Gründerin des Vereins Africa Positive und Chefredakteurin des gleichnamigen Magazins. Seit 2018 leitet sie das neugegründete Africa Institute for Media, Migration and Development (AIMMAD). Für ihr Engagement erhielt sie im Februar 2010 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Die neue Ausgabe: Glücklich sein in einer schlechten Welt?
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Reinhard Merkel: „Wir sollten darüber nachdenken, Kinder und Jugendliche vor den Alten zu immunisieren“
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„Wir haben die Pflicht, Sinn zu stiften“
Reinhold Messner ist einer der letzten großen Abenteurer der Gegenwart. Mit seiner Ehefrau Diane hat er ein Buch über die sinngebende Funktion des Verzichts geschrieben. Ein Gespräch über gelingendes Leben und die Frage, weshalb die menschliche Natur ohne Wildnis undenkbar ist.
