Doomscrolling
Wer mit fiebrig glänzenden Augen bis spät in die Nacht Schreckensmeldungen über den Krieg liest, obwohl er bereits von Visionen eines Atomkriegs gequält wird, betreibt Doomscrolling (Untergangsscrollen).
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German Angst – Genealogie eines Gefühls
Nicht erst seit Atomkriegsgefahr, Klimakatastrophe, Coronavirus und Inflation gelten die Deutschen als überängstlich. Umfragen bestätigen dieses Bild seit Jahrzehnten. Der Frage, was Angst als deutsches Gefühl ausmacht, ist Svenja Flaßpöhler bereits vor zehn Jahren nachgegangen.

Schlaflosigkeit ist blankes Sein
Eine jüngst veröffentlichte Langzeitstudie zeigt: Chronischer Schlafmangel erhöht im Alter das Risiko für Demenz. Dass durchwachte Nächte jedoch nicht nur die Gesundheit gefährden, sondern uns auch die Unentrinnbarkeit des Seins vor Augen führen, beschrieb bereits der Philosoph Emmanuel Levinas.

Bernd Ladwig: „Tiere als leidensfähige Kreaturen sitzen mit uns in einem Boot“
Jeden Tag werden Tiere millionenfach getötet oder zu wissenschaftlichen Zwecken gequält, während das Foltern von Menschen verboten ist. Ein Fall moralischer Willkür, behauptet Bernd Ladwig und fordert individuell wie politisch radikales Umdenken.

Umberto Eco im Gespräch: "Die Sprache ist eine permanente Revolution"
Seiner Herkunft nach Philosoph, wurde Umberto Eco als Romanautor und kosmopolitischer Essayist zu einer intellektuellen Legende. Die Leichtigkeit, mit der er alle Themen angeht, zeigt, dass Denken eine lustvolle Tätigkeit ist.
Umberto Eco war eine geheimnisumwitterte Figur. Wie ist aus diesem Kind einer einfachen Familie im Piemont der kosmopolitische Intellektuelle geworden, der er war? Als Enkel eines Druckers und Sohn eines Buchhalters verbrachte Eco den Krieg mit seiner Mutter in den Bergen, wo sich der Salesianerorden Don Bosco seiner annahm und in ihm die Liebe zu der Philosophie des heiligen Thomas von Aquin wachrief. Wie ist aus dem Autor zweier erfolgreicher Mittelalterkrimis und ein paar ironischer Essays über den Zeitgeist ein Gelehrter geworden, der sich wie ein Magier von Peking über São Paulo nach Paris durch die Welt bewegte, um seine intelligente und vergnügte Meinung über den Triumphzug der Simulakren zum Besten zu geben, über den Niedergang des Buches, über Verschwörungstheorien – oder über Charlie Brown als „Moment des universellen Bewusstseins“? Um dieses Geheimnis zu lüften, haben wir uns mit ihm im Louvre getroffen, wo er 2012 auf Initiative des Instituts Transcultura eine Kommission von Künstlern, Architekten und Intellektuellen aus Europa und China versammelt hatte. Das Ziel? Die Einübung einer Art intellektueller Gymnastik, die seiner Meinung nach nötig ist, wenn es gelingen soll, in der großen Konfrontation zwischen den Kulturen, die sich vor unseren Augen abspielt, Orientierung zu finden. Das, was er „geistige Vielsprachigkeit“ nennt oder die Fähigkeit, nicht nur eine einzige Sprache zu sprechen, sondern die feinen und entscheidenden Unterschiede zwischen den Kulturen auszumessen.

Augenblick, verweile
Die Zeit anhalten. Den Augenblick genießen. Aufgehen in voller Gegenwärtigkeit. Das Glück im Jetzt, es scheint so leicht – und bildet doch den größten Sehnsuchtspunkt des Menschen. „Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“ So lautet die Wette, die der unglückliche Faust in Goethes gleichnamigem Roman mit dem Teufel Mephisto abschließt. Faust, einsam und gefangen in seiner Strebsamkeit, kann sich nicht fallen lassen in die Zeitlosigkeit der Lust. Und so verspricht der Wissenschaftler dem Teufel seine Seele, wenn es diesem gelingt, ihn aus seinem verbissenen Sein zu befreien, das stets genau weiß, wohin es will, und darüber sein Leben, genauer: die Liebe verpasst.
Olaf Müller: „Wer die Atomkriegsgefahr glaubt kontrollieren zu können, leidet unter einer Kontrollillusion“
Der Philosoph Olaf Müller ist bekennender Pazifist. Im Ukrainekrieg empfiehlt er dem Westen Zurückhaltung. Ein Gespräch über Unwissen, Waffenlieferungen, die Gefahr des Atomkriegs und das Gute im Menschen.

Reisen im eigenen Zimmer
Anfang des 19. Jahrhunderts avancierte Xavier de Maistres Bericht aus der heimischen Quarantäne zum literarischen Bestseller. Heute liest er sich erstaunlich aktuell.
Was wirklich zählt
Auf diese Frage, so scheint es, gibt es so viele Antworten wie Menschen. Wer die folgenden Beiträge namenhafter Denkerinnen und Denker genau liest, merkt jedoch: Bestimmte Aspekte kehren wieder, die wir gemeinhin gering schätzen, gar fürchten.