Emanzipation: Eine Frage der (Un-)Sichtbarkeit
In einer losen Reihe fragen wir zeitgenössische Denkerinnen und Denker, woran sie gerade arbeiten. Tristan Garcia, einer der einflussreichsten Philosophen Frankreichs, beschäftigt sich mit einer „ontologischen Liberalität“, der Zwiespältigkeit gendergerechter Sprache sowie einer „Zauberformel der Emanzipation“.
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Susanne Schmetkamp über Empathie
Lebt es sich als emphatischer Mensch leichter? Warum ist der Begriff Empathie philosophisch interessant? Und welche anderen Denkerinnen und Denker haben sich mit ihm beschäftigt? Auf der diesjährigen phil.cologne sprachen wir mit Susanne Schmetkamp über Empathie. Susanne Schmetkamp ist Philosophin und leitet eine Forschungsgruppe zur Ästhetik und Ethik der Aufmerksamkeit an der Universität Fribourg (Schweiz). Ihre Forschungsgebiete sind ästhetische Erfahrung, Empathie, Aufmerksamkeit, Perspektivität, Film und Serien.

Und woran zweifelst du?
Wahrscheinlich geht es Ihnen derzeit ähnlich. Fast täglich muss ich mir aufs Neue eingestehen, wie viel Falsches ich die letzten Jahre für wahr und absolut unumstößlich gehalten habe. Und wie zweifelhaft mir deshalb nun alle Annahmen geworden sind, die auf diesem Fundament aufbauten. Niemand, dessen Urteilskraft ich traute, hat den Brexit ernsthaft für möglich gehalten. Niemand die Wahl Donald Trumps. Und hätte mir ein kundiger Freund vor nur zwei Jahren prophezeit, dass im Frühjahr 2017 der Fortbestand der USA als liberaler Rechtsstaat ebenso ernsthaft infrage steht wie die Zukunft der EU, ich hätte ihn als unheilbaren Apokalyptiker belächelt. Auf die Frage, woran ich derzeit am meisten zweifle, vermag ich deshalb nur eine ehrliche Antwort zu geben: Ich zweifle an mir selbst. Nicht zuletzt frage ich mich, ob die wundersam stabile Weltordnung, in der ich als Westeuropäer meine gesamte bisherige Lebenszeit verbringen durfte, sich nicht nur als kurze Traumepisode erweisen könnte, aus der wir nun alle gemeinsam schmerzhaft erwachen müssen. Es sind Zweifel, die mich tief verunsichern. Nur allzu gern wüsste ich sie durch eindeutige Fakten, klärende Methoden oder auch nur glaubhafte Verheißungen zu befrieden.
John Broome: „Wir können den Klimawandel ohne Revolution lösen“
Um die Klimakrise abzuwenden, fordern viele einen Systemwandel: weg von Wachstum und Kapitalismus. Der Philosoph und Ökonom John Broome glaubt, dass wir die Klimakrise auch in unserem bestehenden Wirtschaftssystem lösen können. Und dass das unsere einzige Chance ist. Er behauptet: Niemand wird Opfer bringen müssen, nicht einmal die Kohleindustrie.

Mord an Samuel Paty: Wie weiter?
Der schreckliche Mord an dem Geschichts- und Geografielehrer Samuel Paty beschäftigt das Lehrpersonal Frankreichs auf ganz besondere Weise. Wir haben drei Philosophielehrer interviewt, um ein Stimmungsbild der Lage zu bekommen: Sehen sie sich in ihrer freien Meinungsäußerung beschnitten? Wie ist es um die Toleranz der Schüler untereinander bestellt? Auf welche Weise kann Religion im Unterricht thematisiert werden?

Gendergerecht sprechen?
Die Forderung nach gendergerechter Sprache hat viele Gründe. Im Mittelpunkt steht dabei das Ziel, dem Geschlecht gerecht zu werden – womit das Problem beginnt
Alexis Lavis: „Der Geist der Fürsorge steht der Mentalität der Kontrolle gegenüber“
Die baldige Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen wirft moralische Fragen auf: Wer kommt zuerst dran? Bis wohin reicht die körperliche Selbstbestimmung? Ist es auch legitim, sich nicht impfen zu lassen? In unserer Reihe fragen wir Philosophinnen und Philosophen nach ihrer Position. In Folge 5 erklärt der in China lehrende Philosoph Alexis Lavis einen zentralen Unterschied zwischen Europa und Asien.

Catherine Malabou: „Wir stehen am Anfang einer biotechnologischen Revolution“
Die baldige Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen wirft moralische Fragen auf: Wer kommt zuerst dran? Bis wohin reicht die körperliche Selbstbestimmung? Ist es auch legitim, sich nicht impfen zu lassen? In unserer Reihe fragen wir Philosophinnen und Philosophen nach ihrer Position. In Folge 3 erläutert Catherine Malabou die Ambivalenz neuartiger RNA-Impfstoffe.

Philippe Huneman: „Es ist nicht unvernünftig, mit der Impfung noch etwas länger zu warten“
Die baldige Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen wirft moralische Fragen auf: Wer kommt zuerst dran? Bis wohin reicht die körperliche Selbstbestimmung? Ist es auch legitim, sich nicht impfen zu lassen? In unserer Reihe fragen wir Philosophinnen und Philosophen nach ihrer Position. In Folge 2 erklärt Philippe Huneman, warum eine Immunisierung spieltheoretische Probleme erzeugt.
