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Bild: Vince Fleming (Unsplash)

Klassiker erklärt

Emmanuel Lévinas und das Antlitz

Cédric Enjalbert veröffentlicht am 16 Mai 2013 2 min

Philosophen formulieren oft provokant und scheinbar unverständlich. Gerade diese rätselhaften Sätze sind der Schlüssel zum Gesamtwerk. Welche Bedeutung hat das Antlitz für Emmanuel Lévinas? Wir klären auf.

 

Rosige Wangen, weit aufgerissene Augen, heller Teint und ein Engelsgesicht. Wenn sich ein pausbäckiges Antlitz so darbietet, atmet es Unverbildetheit und Schwäche. Es ruft geradezu dazu auf, ihm Gewalt anzutun. So jedenfalls versteht es der französische Philosoph Emmanuel Lévinas (1905-1995) in seinem Werk Ethik und Unendliches. Und der sanfte Humanist jüdischen Glaubens fügt sogar noch hinzu: „Im Antlitz des anderen ist stets eine Ahnung seines Todes präsent, und deshalb, in gewisser Weise, auch die Anstiftung zum Mord.“ Emmanuel Lévinas ist dem Holocaust, dem seine Familie zum Opfer gefallen war, entkommen. Seine Biografie war somit von der Erfahrung des radikal Bösen geprägt, das er als eine urmenschliche Neigung betrachtet.

 

Dem Anderssein Sinn geben

 

Doch trägt dieses zum Mord herausfordernde Antlitz in sich auch eine Zerbrechlichkeit, die paradoxerweise Wohlwollen hervorruft. Jede Konfrontation mit dem Antlitz eines anderen ist nach Lévinas die Erfahrung einer entscheidenden Beziehung, welche meine egoistische Ruhe herausfordert und stört. Das Antlitz entwaffnet durch seine Entblößung, macht den anderen aber gleichzeitig fundamental unerreichbar – ich werde niemals er oder sie sein können, niemals die Welt mit den Augen dieses anderen sehen. Diese grundlegende Unerreichbarkeit des anderen unterstreicht für Lévinas die Gegenwart des Unendlichen im Endlichen sowie des Göttlichen (des Anderen mit einem großen „A“) im Menschlichen. Dem Antlitz des anderen Gewalt anzutun, ist also ein Versuch, mir diesen Teil des anderen, der sich mir entzieht, anzueignen, indem ich ihn entweder vollkommen beherrsche oder gar völlig auslösche.

Mehr als eine physische Realität, verkörpert das Gesicht bei Lévinas somit ein metaphysisches Konzept, das dem Anderssein einen Sinn verleiht, der jeder Verdinglichung oder jeder Reduktion des anderen auf eine Sache zuwiderläuft. Positiv gewendet bedeutet die Nacktheit des menschlichen Antlitzes für ihn einen Aufruf zum Respekt, zur fundamentalen Achtung von dessen uneinholbarer Andersartigkeit. „Das ist das Paradoxe daran“, schreibt der Philosoph im selben Kontext, „das Antlitz steht auch für ein ‚Du sollst nicht töten!‘“ •

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