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Bild: © Nikita Teryoshin

Überblick

Immer der Nase nach

Lisa Friedrich veröffentlicht am 05 Januar 2023 7 min

Intuitionen spielen in unseren Entscheidungen eine wichtige Rolle. Aber ist das auch gut so? Darüber haben Philosophen seit jeher gestritten.

 

Erkennen wir die wahre Liebe auf den ersten Blick?


Platon
(ca. 428 – 348 v. Chr.)

Ja,
wir fühlen uns von unserer verlorenen zweiten Hälfte magisch angezogen. Warum sprechen wir von unserer „besseren Hälfte“? Weil, so Platon, Anziehung, Attraktion und die Suche nach Vervollkommnung unsere Triebkräfte auf Erden sind. In seinem berühmten Symposium lässt er den Komödiendichter Aristophanes ausführen, dass die Menschen einst androgyn waren. Als Kugelmenschen mit zwei Gesichtern, zwei Geschlechtsorganen und vier Armen und Beinen bevölkerten sie die Erde. Zeus, der ihre Kraft und Stärke fürchtete, hielt mit den Göttern Rat, und da sie keinen anderen Weg sahen, die Kugelmenschen zu schwächen, teilte er sie entzwei und ließ jede Hälfte aufrecht auf zwei Beinen gehen. Doch die zweigeteilten Menschen machten sich sogleich auf die Suche nach ihrer anderen Hälfte. Sie „umarmten und umschlangen (…) einander voller Begierde, zusammenzuwachsen, und starben vor Hunger und überhaupt vor Untätigkeit, weil sie nichts getrennt voneinander tun wollten.“ Zeus erbarmte sich ihrer und setzte ihre Geschlechtsteile nach vorn, „in der Absicht, dass sie bei der Umschlingung, wenn ein Mann auf ein Weib träfe, Kinder zeugten und Nachkommenschaft käme.“ Mit Platons Kugelmenschen lässt sich also erklären, warum wir einem anderen Menschen auf den ersten Blick verfallen und das tiefe Gefühl haben, mit ihm seelenverwandt zu sein: Wir sehen in ihm unsere verlorene andere Hälfte! Nur mit ihr sind wir vollständig. Schlimm nur, wenn das Gegenüber die eigene Intuition nicht spiegelt. Dann ist es sofort wieder da, das quälende Mangelgefühl.

 

Melanie Klein
(1882 – 1960)

Nein,
unser Unbewusstes fühlt sich zu dem hingezogen, was vertraut ist. Warum verlieben wir uns? Das romantische Liebesideal, das uns bis heute in etlichen Aspekten der Popkultur begegnet, lässt uns glauben, dass wir uns durch Zufall Hals über Kopf verlieben. Doch mehr als ein Bauchgefühl spielen dabei unbewusste Dynamiken eine wesentliche Rolle, so Melanie Klein, Psychoanalytikerin und Begründerin der Objektbeziehungstheorie. Aus psychoanalytischer Sicht findet in jeder Begegnung immer auch eine Kommunikation von Unbewusstem zu Unbewusstem statt. Wenn es zwischen zwei Menschen auf den ersten Blick „funkt“, bedeutet dies nicht zwangsläufig ewiges Liebesglück. Unser Verlangen und unsere Erwartungen an einen potenziellen Partner werden vielmehr durch die frühkindlichen Beziehungen zu unseren primären Bezugspersonen geprägt. Diese werden zu Schablonen dessen, wie wir spätere Beziehungen empfinden und gestalten. Das Glück spielt hier eine untergeordnete Rolle, wir sehnen uns nach dem Vertrauten. Wir lieben, was wir kennen und sich tief in unser Unbewusstes eingegraben hat. Doch das gilt nicht nur für Charaktereigenschaften des geliebten, sondern auch des gefürchteten Elternteils, unter denen ein Kind einst litt. Melanie Klein zufolge sollten wir unserer Intuition also keineswegs über den Weg trauen. Vielmehr müssen wir sie durcharbeiten und uns von ihr lösen, um wirklich frei zu sein.

 

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