Linker Fußball, rechter Fußball
Die bevorstehende Fußball-WM in Katar erregt die Gemüter. Lediglich die Äußerungen der Spieler oder die Produktionsbedingungen des Turniers zu betrachten, führt allerdings nicht weiter, meint Moritz Rudolph und plädiert für eine politische Betrachtung des Spiels selbst.
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Was macht Fußball schön?
In Frankreich findet in diesen Wochen die Fußball-Europameisterschaft statt, mit der die populärste Sportart unserer Zeit breite Schichten des Kontinents fasziniert. Doch worin liegt die besondere ästhetische, spielerische und emotionale Attraktivität des Spieles? Man mag es kaum noch glauben. Aber es gab auch eine Welt ohne Fußball. In weniger als 150 Jahren eroberte ein Freizeitvergnügen für englische Internatsschüler den gesamten Erdball. Heute wirkt es als globales Medium der Völkerverständigung, ist Zentrum nationaler Selbstverständnisse, bildet den Lebensinhalt ganzer Familien. Auf der phil.cologne 2013 drangen Volker Finke und Gunter Gebauer gemeinsam in die Tiefen des Spiels vor und legten für uns die verborgenen Schönheiten des „simple game“ frei. Der langjährige Bundesligatrainer Finke und der Sportphilosoph Gebauer im Dialog über die Ästhetik des Kurzpasses, androgyne Helden und die falsche Dogmatik des Jogi Löw.

Katar und der hohe Preis des neidvollen Vergleichs
Der Spielermarkt im Fußball erreicht absurde Dimensionen. Er folgt einer Ökonomie, deren Rationalität nichts mehr mit dem Leistungsgedanken zu tun hat.
Helmuth Plessner und die Gemeinschaft
Scharfsinnig und stilistisch virtuos wendet sich Helmuth Plessner in seinem 1924 veröffentlichten Werk Grenzen der Gemeinschaft gegen den Wir-Kult, der damals die junge Demokratie der Weimarer Republik von rechter und linker Seite bedroht. In Ihrem Essay erläutert Marianna Lieder, warum Plessers Verteidigung von Takt, Diplomatie und Höflichkeit gegen sämtliche Form von Unmittelbarkeitsbestreben noch immer hochaktuell ist.

Klima des Terrors
„Klimaterrorismus“ ist das Unwort des Jahres 2022. Schon im November meinte unser Redakteur Moritz Rudolph: Es gibt keine „grüne RAF“. Wer dies dennoch behauptet, könnte einem Terrorismus ganz anderer Art Vorschub leisten.

Ruth Catlow: „Keine technologische Infrastruktur wird uns befreien“
Viele sehen die Blockchain-Technologie lediglich als Plattform für Spekulation. Die Kuratorin Ruth Catlow allerdings erklärt, wie diese die Kunstwelt von Grund auf ändern könnte und warum wir trotzdem realistisch bleiben sollten.

Peter Trawny: "Heideggers philosophisches Erbe steht auf dem Spiel"
„Schwarze Hefte“ nannte Heidegger Denktagebücher, die er ab 1931 führte. Lange geheim gehalten, werden sie nun veröffentlicht. Sie enthalten antisemitische Äußerungen, die eine Neubewertung der Heidegger'schen Philosophie erfordern. Gespräch mit Peter Trawny, dem Herausgeber der Hefte
Die Menotti-Methode
Über den Boykott der Fußball-WM in Katar wurde viel geredet, wenig aber über den Widerstand, der in der Ästhetik des Fußballs selbst liegen könnte.

Imperialer Phantomschmerz
Wenn Herrschaft verlorengeht, der Verfügungsanspruch aber bleibt, entsteht imperialer Phantomschmerz. Nicht nur der Kreml macht damit Politik. Ein Impuls unseres Redakteurs Moritz Rudolph.
