Nazivergleich – eine neue Form des Antisemitismus
Zu den Auswirkungen des Nahostkonflikts gehört die „Nazifizierung“ der Israelis. Sie ist bezeichnend für den Antisemitismus, der nach wie vor existiert. Hier zeigt er sich allerdings in einer neuen Form.
Wie Jean-Yves Camus in Erinnerung ruft, gefällt es einigen Vertretern der Ultrarechten, der antizionistischen Linksextremen oder des Islamismus schon seit langem, den Zionismus oder Israel mit den Nazis gleichzusetzen. Wie bei jeder blutigen Episode des Konflikts zwischen Israelis und Palästinensern erscheint dieser Vergleich an Hauswänden, auf Transparenten und Bildschirmen. Und wenn der französische Komiker Guillaume Meurice über Netanjahu, „eine Art Nazi ohne Vorhaut“, scherzt, aktualisiert er, ohne es unbedingt zu wollen, eine Vorstellung, die immer mehr Menschen anspricht: die Auffassung, dass das Opfer seinem Henker ähnlich wird. Wladimir Putin, der weltweit beste Drehbuchautor für alternative Wahrheiten, hatte den Ball ins Rollen gebracht, als er behauptete, Israel bereite in Gaza eine Operation vor, die mit der Leningrader Blockade während des Zweiten Weltkriegs vergleichbar sei. Wer aber war für diese Blockade verantwortlich, die Hunderttausende von Menschenleben forderte? Natürlich die Nazis.
Judenhass in neuem Ausmaß
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