Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit einer langen Nacht über Franz Kafka, Hélène Cixous‘ Selbstbeschreibung als Katze, dem Unterschied zwischen Gefahren und Risiken, universitären Gräben und „Volksimpfstoffen“.
◉ In der Mediathek von Deutschlandfunk Kultur ist die jüngst gesendete Lange Nacht über Franz Kafka abrufbar. Das fast dreistündige Feature leuchtet dabei nicht nur die privaten und beruflichen Lebenswege des berühmten Schriftstellers aus, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die philosophische Dimension seines Werks.
◉ Bei Arte lässt sich ein – mit deutschen Untertiteln versehenes – Gespräch mit der Philosophin Hélène Cixous aus der französischen Sendung 28´ nachsehen. Dort erklärt die Pionierin der Gender Studies u.a., warum sie sich weder als Autorin oder Schriftstellerin, sondern als „Katze“ sieht.
◉ In den Neuen Zürcher Zeitung erinnert der Soziologe Dirk Baecker an die auf Niklas Luhmann zurückgehende Unterscheidung zwischen Gefahren und Risiken, die konstitutiv für moderne Gesellschaften ist. Während Gefahren sich als tendenziell unvorhersehbar offenbaren, sind Risiken wiederum an Entscheidungen gekoppelt.
◉ In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beobachtet Laura Henkel eine weiter zunehmende Entfremdung von Geistes- und Naturwissenschaften an den Universitäten, die sich nicht zuletzt durch die räumliche Trennung beider verstärke und plädiert deshalb für mehr Interdisziplinarität.
◉ Im Interview mit Zeit Online fordert David Singh Grewal, Rechtsprofessor in Berkeley, dass die Menschheit sich möglichst schnell auf kommende Pandemien vorbereiten muss, nicht zuletzt, indem Eigentumsrechte bestimmten medizinischen Innovationen nicht im Wege stehen und sich so „Volksimpfstoffe“ entwickeln lassen.