Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit dem Arzt-Patienten-Verhältnis, der politischen Ökonomie der Impfstoffproduktion, Philosophieren mit Kindern, einem Vortrag Nancy Frasers sowie der Erschöpfung des Konservatismus.
◉ Im SWR2-Wissen-Podcast spricht die Historikerin Bettina Hitzer, die u.a. am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung der TU Dresden forscht, über den Wandel des Verhältnisses zwischen Arzt und Patienten am Beispiel der Krebserkrankung. Dabei führt sie auch aus, warum es seitens der Mediziner bis in die 1970er Jahre hinein die Praxis der „barmherzigen Lüge“ gab.
◉ Die in Yale lehrende Rechtsprofessorin Amy Kapczynski beschäftigt sich in einem Essay auf dem Law & Political Economy-Blog mit der politischen Ökonomie globalen Impfstoffproduktion und erläutert, warum es für Pharmaunternehmen völlig marktrational sein kann, die Produktion nicht möglichst weit aufzustocken – und wie die Politik dem begegnen sollte.
◉ Der Philosoph (und Philosophie Magazin-Kolumnist) Wolfram Eilenberger erläutert im Interview mit dem Deutschlandfunk, warum das Philosophieren mit Kindern nicht nur für letztere einen wichtigen Orientierungssinn ausbildet, sondern auch für die Erwachsenen – etwa anhand der Frage, wo sich der verstorbene Großvater jetzt befindet.
◉ Nancy Fraser, Professorin für Politikwissenschaften und Philosophie an der New Yorker New School University, hält am 04.05. im Rahmen der Internationalen Karl Polanyi Gesellschaft einen Vortrag zum Thema „Incinerating nature. Why global warming is baked into capitalist society“. Diesen kann man dann – ohne Anmeldung – auf Youtube oder Facebook verfolgen.
◉ Der Politikwissenschaftler Thomas Biebricher erklärt im Interview mit der Frankfurter Rundschau, warum der christdemokratische Konservativismus sich inhaltlich zunehmend erschöpft, weshalb dessen Traditionsbezug und Techologieaffinität in Widerspruch geraten und worin seine zukünftigen Identifikationswerte liegen könnten.