Netzlese
Fünf Klicktipps für den Sonntag. Diesmal mit der Wiederentdeckung Simone Weils, der Bedeutung schwacher Bindungen, brasilianischem Feminismus, Eva Illouz und Armin Nassehi im Gespräch sowie dem 100. Geburtstag von Hans Albert.
◉ Auf Deutschlandfunk Kultur unterhält sich Simone Miller mit dem Philosophen Wolfram Eilenberger und der Romanistin Martina Bengert über die derzeitige Wiederentdeckung des Werkes von Simone Weil. Scheint die französische Denkerin, die eigensinnig zwischen Sozialismus und Katholizismus, Gewerkschaftskampf und Individualismus oszillierte, mit ihrer Philosophie der radikalen Hoffnung doch überaus aktuell.
◉ In einem Essay im Atlantic beschäftigt sich Amanda Mull mit dem pandemiebedingten Verlust „schwacher Bedingungen“. Denn es seien eben nicht nur die engsten Freunde, mit denen man nach wie vor via Zoom & Co. Kontakt hält, sondern auch die Beziehungen zu flüchtigen Bekanntschaften, der Barkeeperin in der Stammkneipe oder Arbeitskollegen, die ein gelungenes Sozialleben ausmachen.
◉ Im Interview mit dem Spiegel erklärt Djamila Ribeiro, an der Universiät São Paulo lehrende Philosophin und Ikone des brasilianischen Feminismus, weshalb der Rassismus im größten Land Südamerikas ein „Projekt“ sei, warum Frauen unter der Pandemie ganz besonders leiden und wieso sie zusammen mit Mitstreiterinnen Twitter verklagt.
◉ Im Rahmen der Reihe München redet hat Alexandra Föderl-Schmid, stellvertretende SZ-Chefredakteurin, die israelische Soziologin Eva Illouz und ihren deutschen Kollegen Armin Nassehi zum Gespräch geladen, indem vor allem die Frage diskutiert wird, wie Corona unsere sozialen Beziehungen verändert hat. Die Diskussion lässt sich hier im Video nachschauen.
◉ Hans Albert, der einflussreiche Vertreter des Kritischen Rationalismus und Weggefährte Karl Poppers, feiert morgen seinen 100. Geburtstag. Das Hans-Albert-Institut ehrt ihn mit einer großen Seite und veranstaltet am 8. Februar ebenso einen Online-Festakt, der via YouTube auch die Ausstrahlung einer 25minütigen Dokumentation über das Leben des Denkers beinhalten wird.