Nie wieder ist jetzt – aber nicht so!
Am 7. November verabschiedete der Bundestag die Resolution „Nie wieder ist jetzt“. Kritiker warnen jedoch, dass diese Grundrechte gefährdet und demokratische Prinzipien verletzt. So untergräbt sie den Schutz jüdischen Lebens, statt ihn zu stärken, meint auch Friedrich Weißbach.
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Es kam so überraschend wie verheerend.
Das Coronavirus, das die Welt Anfang 2020 erfasste und in vielen Bereichen noch immer unseren Alltag bestimmt, erzeugte vor allem eines: ein globales Gefühl der Ungewissheit. Wurde das soziale Leben in kürzester Zeit still gestellt, Geschäfte, Kinos und Bars geschlossen und demokratische Grundrechte eingeschränkt, blieb zunächst unklar, wie lange dieser pandemische Ausnahmezustand andauern würde. Und selbst jetzt, da sich das Leben wieder einigermaßen normalisiert zu haben scheint, ist die Unsicherheit nach wie vor groß: Wird es womöglich doch noch eine zweite Infektionswelle geben? Wie stark werden die wirtschaftlichen Auswirkungen des Shutdowns sein? Entwickeln sich Gesellschaften nun solidarisch weiter oder vollziehen sie vielmehr autoritären Rollback? Ganz zu schweigen von den individuellen Ungewissheiten: Kann ich im Sommer in den Urlaub fahren? Werde ich im Herbst noch Arbeit haben? Hält die Beziehung der Belastung stand? Kurzum: Selten war unsere so planungsbedürftige Zivilisation mit so viel Ungewissheit konfrontiert wie derzeit.

Philosophie im Windschatten – Bonaventura zum 750. Todestag
Heute vor 750 Jahren verstarb Bonaventura, einer der bedeutendsten Kirchenlehrer des Mittelalters. In seinem Beitrag erläutert Christoph Kann, warum die Theologie für Bonaventura zwar die Krone der Erkenntnis bildet, die Philosophie aber das Zepter in der Hand behält.

Wo bleibt der Gegenprotest?
Protestierende besetzten Teile der HU Berlin und forderten das Ende der Beziehungen zum israelischen Wissenschaftsbetrieb. Doch wo bleibt der aktive Widerstand gegen teils antisemitische Parolen? Dieser würde die Radikalen isolieren und das wirkliche Anliegen stärken, meint Friedrich Weißbach.

Judith Butler und der Nahostkonflikt
Judith Butlers Text zum Nahostkonflikt hat Wellen geschlagen. Deutsche Kritiker verreißen ihn, sehen aber nicht genau genug hin. Ein differenzierter Blick offenbart blinde Flecken sowohl der Kritiker als auch der Befürworter postkolonialer Positionen.

Karl Lauterbach: „Mir ist es lieber, dass ein Kind eine Zeit lang unter der Situation leidet, als dass die Mutter auf der Intensivstation stirbt“
Am 11. März 2020 erklärte die WHO Covid-19 zur Pandemie. Die ergriffenen Maßnahmen teilten die Gesellschaft in Befürworter und Kritiker, Geimpfte und Nicht-Geimpfte. Im Dienste der Aufarbeitung jener Jahre, die für nachhaltige Spaltungen sorgten, veröffentlichen wir ein aufschlussreiches Streitgespräch zwischen Karl Lauterbach und Markus Gabriel aus dem November 2021 über die Frage, wie viel Eigenverantwortung den Bürgern zuzutrauen sei.

Stefan Gosepath: „Wir müssen in dieser Pandemie zusammenstehen wie in einer Streikkette“
Jüngst wurde vom Bundestag beschlossen, dass vollständig Geimpfte und Genesene wieder mehr Freiheiten bekommen. Der Philosoph Stefan Gosepath erläutert im Gespräch, warum „Impfneid“ auch produktiv sein kann, wie sich eine temporäre Zweiklassengesellschaft verhindern ließe und weshalb es gerade jetzt gesellschaftliche Solidarität braucht.

Reinhard Merkel: „Wir müssen über ein Fundament für Notstandslagen im Grundgesetz diskutieren“
Die jüngst verabschiedete Reform des Infektionsschutzgesetzes stellt eine deutliche Verbesserung zur vorigen Situation dar, meint der Rechtsphilosoph Reinhard Merkel, der bis April dieses Jahres Mitglied des Deutschen Ethikrats war. Im Gespräch plädiert er dafür, eine Grundlage für Notstandslagen im Grundgesetz zu schaffen.

Élisabeth Badinter: "Wir müssen dem Fanatismus die Stirn bieten"
Im Frühling dieses Jahres, nach den Anschlägen von Paris im November, aber vor dem Attentat am Französischen Nationalfeiertag in Nizza, sprach das Philosophie Magazin mit der Philosophin Élisabeth Badinter über die Bedeutung, die fundamentalistischer Terror für laizistische und demokratische Staaten hat und wie sie damit umgehen können und sollten. Badinter ist Feministin und bedingungslose Anwältin einer strikten Trennung von Kirche und Staat. In der Konfrontation mit der Rückkehr des Fanatismus appelliert sie mit Nachdruck an die Kraft der Vernunft.
