Polite Type: Moral durch Autokorrektur?
Eine neue Schriftart soll Sprachsensibilität und Moral befördern. Polite Type korrigiert beleidigende Formulierungen mittels Algorithmus. Entwickelt wurde der Font vom finnischen Unternehmen Tietro Evry. Mit Blick auf die grassierende Hassrede im Netz, so scheint es, eine durchaus zukunftsweisende Idee. Bei genauerem Hinsehen aber birgt die Erfindung dystopisches Potenzial.
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Dorothea Frede: „Platon zu lesen, ist verführerisch“
Wieso müssen wir eigentlich aus der Höhle raus? Platon hat mit seiner Ideenlehre nicht nur die Erkenntnis als Suche nach ewigen Wahrheiten definiert, sondern das Philosophieren als durchaus auch moralisch anspruchsvolle und anstrengende Aufgabe charakterisiert. Über Platons Leben, Werk und Wirken und seine tief greifende Auswirkungen auf das Denken der letzten zweieinhalb Jahrtausende gibt Dorothea Frede, eine der international renommiertesten Spezialistinnen für antike Philosophie, Auskunft.

Andreas Reckwitz: „In der kommenden Regierung wird die neue Mittelklasse stark vertreten sein“
FDP und Grünen kommt bei der nächsten Regierungsbildung eine zentrale Rolle zu. Der Soziologe Andreas Reckwitz erläutert im Interview, warum zwischen beiden durchaus Gemeinsamkeiten bestehen und es für die Zukunft einen „einbettenden Liberalismus“ braucht.

Harald Lesch: „Es ist alles voller Galaxien!“
Star Wars ist der Mythos unserer Zeit. Im Interview erläutert der Astrophysiker Harald Lesch, warum ein Todesstern in unserer Galaxie nicht möglich wäre, die Idee der Force hingegen durchaus mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen vereinbar ist.

Gedanken lesen
Neurowissenschaftler der Uni Stanford haben ein bahnbrechendes Verfahren entwickelt: Gelähmten Menschen, die nicht in der Lage sind zu sprechen, wird mittels künstlicher Intelligenz ermöglicht, zu kommunizieren.

Reinhard Merkel: „Das Recht auf Suizid gehört zu unserer Würde“
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Ludger Schwarte: „Farbe ist immer anarchisch“
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Ein schlechter Witz?
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Harald Welzer: „In manchen Berufen wird nur noch Unsinniges gemacht“
In Island wurde erfolgreich die 4-Tage-Woche getestet. Der Soziologe Harald Welzer argumentiert im Interview, warum das auch ein Modell für Deutschland wäre, wir uns vom Fetisch der Erwerbsarbeit befreien sollten und die grassierende Bewertungskultur zur Entmenschlichung führt.
