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Bild: © Sophie Bassouls/Leemage; © Samuel Boivin

Fundstück

Roland Barthes und der Streik

Roland Barthes veröffentlicht am 19 Oktober 2022 2 min

In Frankreich haben einige Gewerkschaften zu einem landesweiten Streik aufgerufen. Wer sich nun über ausfallende Züge beschwert, lässt nicht nur Solidarität vermissen, sondern verstrickt sich auch in einen Widerspruch, wie Roland Barthes bereits 1957 festhielt.

 

„Es gibt noch Menschen, für die der Streik ein ‚Skandal‘ ist: das heißt nicht nur ein Irrtum, eine Unordnung oder ein Delikt, sondern ein moralisches Verbrechen, eine unerträgliche Handlung, die in ihren Augen wider die Natur ist. ‚Untragbar‘, ‚skandalös‘, ‚empörend‘ haben einige Leser des Figaro den jüngsten Streik genannt. […] Denn der Skandal entspringt einem Verstoß gegen die Logik: Der Streik ist skandalös, weil er gerade diejenigen behindert, die er nicht betrifft. Es ist die Vernunft, die hier leidet und sich auflehnt: die unmittelbare, mechanische, man könnte sagen: die berechenbare Kausalität, die uns schon in den Reden Poujades als Grundlage der kleinbürgerlichen Logik entgegentrat, ebendiese Kausalität ist gestört: Die Wirkung breitet sich unbegreiflich fern von der Ursache aus, entzieht sich ihr, und genau das ist das Unerträgliche, Schockierende. […] Er bedeutet, daß der Mensch ein totaler Mensch ist, daß alle seine Funktionen miteinander zusammenhängen, daß seine Rollen als betroffener Bürger, Steuerzahler oder Soldat allzu schwache Bollwerke sind, um der Berührung mit den Tatsachen standzuhalten, und daß in der Gesellschaft alle von allen betroffen sind. Wenn die Bourgeoisie gegen Behinderungen durch diesen Streik protestiert, bestätigt sie nur den Zusammenhang der sozialen Funktionen, den sichtbar zu machen ja der eigentliche Zweck des Streiks ist. Die Paradoxie liegt darin, daß der Kleinbürger die Natürlichkeit seiner Vereinzelung genau in dem Augenblick beschwört, in dem der Streik ihn dazu zwingt, sich der Evidenz seiner Abhängigkeit zu beugen.“

Roland Barthes: „Mythen des Alltags“, übers. v. Horst Brühmann (Suhrkamp, 2010) [Im Original 1957 erschienen]

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