Direkt zum Inhalt
Menu Top
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Dossiers
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
rechercher
 Philosophie Magazin - Impulse für ein freieres Leben
Menu du compte de l'utilisateur
    loginAnmelden shopping_basketHefte kaufen assignment_addAbonnieren
Navigation principale
  • Startseite
  • Impulse
  • Essays
  • Dossiers
  • Gespräche
  • Hefte
  • Sonderausgaben
  • Philosophen
  • Begriffslexikon
  • Bücher
Tag - Body
Tag - Body

Bild: picture alliance / Cover Images | University of Maryland Medical Center/Cover Images

Impuls

Mit Schweineherz zum Übermenschen

Stefan Lorenz Sorgner veröffentlicht am 14 Januar 2022 3 min

Der 57-jährige David Bennett hat ein genetisch verändertes Schweineherz erhalten. Was, wenn wir dereinst ersehnte Eigenschaften von Tieren annehmen könnten? Der Transhumanist Stefan Lorenz Sorgner über die Chance von Mensch-Tier-Hybriden.

 

Geschaffen wurde das Herz von einer Firma unter der Leitung der transgender Transhumanistin Martine Rothblatt. Die Operation war Bennetts letzte Hoffnung auf ein Weiterleben. Drei Tage nach der schweren siebenstündigen Operation geht es ihm den Umständen entsprechend gut, wie die BBC am 11.1.2022 berichtete. Ob sich bezüglich der Annahme des Schweineherzens durch den menschlichen Körper Komplikationen ergeben werden, ist selbstverständlich noch unklar.

Wenn sich dieser Eingriff auch langfristig als erfolgreich erweisen sollte, könnte diese Xenotransplantation eine paradigmenartige Verbesserung für die Situation der unzähligen totkranken Menschen darstellen, deren Leben durch die Übertragung von genetisch veränderten Zellen, Geweben oder Organen von Schweinen gerettet werden könnte. 

Wir werden dabei zu Chimären, Mensch-Tier-Hybriden. Aber ist dieser Eingriff eigentlich wirklich so ein radikaler Entwicklungsschritt? Sind wir nicht immer schon Hybride gewesen? Bereits im Jahr 2016 haben Forscher aus Kanada und Israel überzeugend nachgewiesen, dass der menschliche Körper zahlreiche nicht-menschliche Zellen, also Bakterien und einzellige Mikroben, enthält. Sie sollen sogar die Mehrheit unserer Körperzellen ausmachen. Tatsächlich soll der menschliche Körper aus mehr nicht-menschlichen Zellen als aus menschlichen Zellen bestehen. Laut Ron Milo und Ron Sender vom Weizmann-Institut in Rehovot, Israel, und ihrem Kollegen Shai Fuchs vom Hospital for Sick Children in Toronto kommen auf 30 Billionen menschliche Zellen, also Zellen mit unserer eigenen DNA, 39 Billionen nicht-menschliche Zellen. Ohne diese nicht-menschlichen Zellen könnten Menschen nicht überleben. Wir sind also Hybride, Kreuzungen, und wir sind immer schon Hybride gewesen.

 

Der Axolotl in uns

 

Diese Transplantation eines genetisch modifizierten Schweineherzens ist eine herausragende Botschaft der Hoffnung für die zahlreichen Menschen, die ein Organ benötigen. Sie ist sicherlich nicht die letzte Innovation im Bereich der Mensch-Tier-Hybride. In Japan wurde im Jahr 2019 rechtlich beschlossen, dass solche Hybride auch geboren werden dürfen. Hiermit ergeben sich unzählige Möglichkeiten, mittels Genome Editing und Hybridisierung die Lebensqualität auf signifikante Weise zu verbessern, da nicht-menschliche Tiere zahlreiche Eigenschaften besitzen, die auch Menschen gerne hätten. 

Der mexikanische Schwanzlurch, Axolotl, besitzt die Fähigkeit, verlorene Gliedmaßen, Organe und Teile des Herzens und Gehirns funktionstüchtig nachwachsen zu lassen. Die nördliche Venusmuschel kann über 400 Jahre alt werden. Aber auch größere Säugetiere, wie der Grönlandwal, können älter als 200 Jahre alt werden. Sobald wir die Gene, die für diese Eigenschaften und Fähigkeiten verantwortlich sind, mittels Genome Editing in das menschliche Genom integrieren können, wird die Nachfrage nach diesen biotechnischen Innovationen enorm sein, da viele Menschen die erwähnten Eigenschaften mit einer enormen Steigerung ihrer Lebensqualität identifizieren. Unser biotechnologisches Zeitalter hat gerade erst begonnen. Ich kann es kaum erwarten, dass unsere Zukunft als Posthumane zur Wirklichkeit wird. •

 

Stefan Lorenz Sorgner ist Leiter des Fachbereichs Geschichte und Geisteswissenschaften und Philosophieprofessor an der John Cabot University in Rom sowie Direktor und Mitbegründer des Beyond Humanism Network. Sein Buch „We have always been cyborgs“ ist soeben bei Bristol University Press erschienen.

  • Email
  • Facebook
  • Linkedin
  • Twitter
  • Whatsapp
Anzeige
Tag - Body

Weitere Artikel

Gespräch
12 min

Stefan Lorenz Sorgner: „Wer Pluralität und Freiheit will, muss den Transhumanismus bejahen“

Hendrik Buchholz 15 März 2023

Sind wir alle Cyborgs? Lässt sich ein Leben auf die Festplatte hochladen? Und kann der Transhumanismus die Menschheit retten? Diese Fragen klären wir im Gespräch mit dem Transhumanisten Stefan Lorenz Sorgner.

Stefan Lorenz Sorgner: „Wer Pluralität und Freiheit will, muss den Transhumanismus bejahen“

Gespräch
12 min

Dialog zwischen Peter Dabrock und Reinhard Merkel: Dürfen wir uns genetisch optimieren?

Barbara Bleisch 01 August 2019

Der genetisch optimierte Mensch ist in greifbare Nähe gerückt. Ein Horrorszenario – oder eine Errungenschaft mit Potenzial? Wo wäre die Grenze zwischen einem legitimen und einem illegitimen Eingriff zu ziehen? Der Theologe Peter Dabrock diskutiert mit dem Philosophen Reinhard Merkel.

Dialog zwischen Peter Dabrock und Reinhard Merkel: Dürfen wir uns genetisch optimieren?

Impulse
4 min

LaMDA – von Chatbots und Engeln

Stefan Lorenz Sorgner 21 Juni 2022

Der Google-Mitarbeiter Blake Lemoine behauptete jüngst, dass eine künstliche Intelligenz ein Bewusstsein entwickelt hätte. Möglich, meint der Philosoph Stefan Lorenz Sorgner, im Hinblick auf neue Technologien aber nicht die entscheidende Frage.

LaMDA – von Chatbots und Engeln

Bücher
4 min

Das Leben der Anderen

Cord Riechelmann 09 September 2020

Gefühle, Rechte, Ökologie: Der Primatenforscher Frans de Waal, der Philosoph Bernd Ladwig und die Politologin Jane Bennett stellen die Tier-Mensch-Frage neu

Das Leben der Anderen

Gespräch
6 min

Marcus S. Kleiner: „Wenn mein Buchhändler sich wie diese Algorithmen verhielte, würde ich ihn anzeigen“

Dominik Erhard 16 Oktober 2020

Für viele ist nichts entspannender als ein Abend vor Netflix. In seinem jüngst erschienenen Buch Streamland argumentiert der Medienwissenschaftler Marcus S. Kleiner jedoch: Für die willkommene Ablenkung zahlen wir einen hohen Preis. Denn die algorithmisch generierten und persönlich zugeschnittenen Empfehlungen veränderten unser Verhalten weit über den Bildschirmrand hinaus. Warum Netflix und Co. das Erbe der Aufklärung gefährden und welche Schritte dennoch aus einer On-demand-Gesellschaft führen könnten, erläutert der Autor im Interview.

 Marcus S. Kleiner: „Wenn mein Buchhändler sich wie diese Algorithmen verhielte, würde ich ihn anzeigen“

Artikel
8 min

Judith Butler und die Gender-Frage

Camille Froidevaux-Metteries 01 Dezember 2016

Nichts scheint natürlicher als die Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter. Es gibt Männer und es gibt Frauen, wie sich, so die gängige Auffassung, an biologischen Merkmalen, aber auch an geschlechtsspezifischen Eigenschaften unschwer erkennen lässt. Diese vermeintliche Gewissheit wird durch Judith Butlers poststrukturalistische Geschlechtertheorie fundamental erschüttert. Nicht nur das soziale Geschlecht (gender), sondern auch das biologische Geschlecht (sex) ist für Butler ein Effekt von Machtdiskursen. Die Fortpf lanzungsorgane zur „natürlichen“ Grundlage der Geschlechterdifferenz zu erklären, sei immer schon Teil der „heterosexuellen Matrix“, so die amerikanische Philosophin in ihrem grundlegenden Werk „Das Unbehagen der Geschlechter“, das in den USA vor 25 Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Seine visionäre Kraft scheint sich gerade heute zu bewahrheiten. So hat der Bundesrat kürzlich einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der eine vollständige rechtliche Gleichstellung verheirateter homosexueller Paare vorsieht. Eine Entscheidung des Bundestags wird mit Spannung erwartet. Welche Rolle also wird die Biologie zukünftig noch spielen? Oder hat, wer so fragt, die Pointe Butlers schon missverstanden?

Camille Froidevaux-Metteries Essay hilft, Judith Butlers schwer zugängliches Werk zu verstehen. In ihm schlägt Butler nichts Geringeres vor als eine neue Weise, das Subjekt zu denken. Im Vorwort zum Beiheft beleuchtet Jeanne Burgart Goutal die Missverständnisse, die Butlers berühmte Abhandlung „Das Unbehagen der Geschlechter“ hervorgerufen hat.


Artikel
13 min

Wer sind "Wir"?

01 Februar 2016

Als Angela Merkel den Satz „Wir schaffen das!“ aussprach, tat sie dies, um die Deutschen zu einer anpackenden Willkommenskultur zu motivieren. Aber mit der Ankunft von einer Million Menschen aus einem anderen Kulturkreis stellt sich auch eine für Deutschland besonders heikle Frage: Wer sind wir eigentlich? Und vor allem: Wer wollen wir sein? Hört man genau hin, zeigt sich das kleine Wörtchen „wir“ als eine Art Monade, in der sich zentrale Motive zukünftigen Handelns spiegeln. Wir, die geistigen Kinder Kants, Goethes und Humboldts. Wir, die historisch tragisch verspätete Nation. Wir, das Tätervolk des Nationalsozialismus. Wir, die Wiedervereinigten einer friedlichen Revolution. Wir, die europäische Nation? Wo liegt der Kern künftiger Selbstbeschreibung und damit auch der Kern eines Integrationsideals? Taugt der Fundus deutscher Geschichte für eine robuste, reibungsfähige Leitkultur? Oder legt er nicht viel eher einen multikulturellen Ansatz nahe? Offene Fragen, die wir alle gemeinsam zu beantworten haben. Nur das eigentliche Ziel der Anstrengung lässt sich bereits klar benennen. Worin anders könnte es liegen, als dass mit diesem „wir“ dereinst auch ganz selbstverständlich „die anderen“ mitgemeint wären, und dieses kleine Wort also selbst im Munde führen wollten. Mit Impulsen von Gunter Gebauer, Tilman Borsche, Heinz Wismann, Barbara Vinken, Hans Ulrich Gumbrecht, Heinz Bude, Michael Hampe, Julian Nida-Rümelin, Paolo Flores d’Arcais.

 


Gespräch
3 min

Jan Slaby: „In-der-Welt-Sein ist deutlich mehr als Curlingsteine durch die Gegend schieben“

Lia Nordmann 09 Oktober 2020

Die Liste der Dinge, die Künstliche Intelligenzen besser können als Menschen, wächst stetig. Nach Erfolgen in den Denksportarten wie Go und Schach hat ein Roboter nun erstmals Profispieler im Curling geschlagen. Manche Experten sehen darin einen Durchbruch für autonome KIs. Der Philosoph Jan Slaby ist hingegen skeptisch. Die Potentiale der Zukunft lägen vielmehr in hybriden Systemen.   
 

Jan Slaby: „In-der-Welt-Sein ist deutlich mehr als Curlingsteine durch die Gegend schieben“

Anzeige
Tag - Body
Hier für unseren Newsletter anmelden!

In einer Woche kann eine ganze Menge passieren. Behalten Sie den Überblick und abonnieren Sie unseren Newsletter „Denkanstöße“. Dreimal in der Woche bekommen Sie die wichtigsten Impulse direkt in Ihre Inbox.


(Datenschutzhinweise)

Jetzt anmelden!

Fils d'ariane

  1. Zur Startseite
  2. Artikel
  3. Mit Schweineherz zum Übermenschen
Philosophie Magazin Nr.Nr. 70 - Mai 2023
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Juni/Juli 2023 Nr. 70
Vorschau
Philosophie magazine : les grands philosophes, la préparation au bac philo, la pensée contemporaine
Rechtliches
  • Werbung
  • Datenschutzerklärung
  • Impressum
Soziale Netzwerke
  • Facebook
  • Instagram
  • Twitter
  • RSS
Philosophie Magazin
  • Über uns
  • Unsere App
  • PhiloMag+ Hilfe
  • Abonnieren

Mit unseren Denkanstößen philosophische Ideen regelmäßig in Ihrem Postfach

Jetzt anmelden!