Typologie der Tech-Helden
Die US-Tech-Szene kannte in den vergangenen 25 Jahren drei Idole: Bill Gates, Steve Jobs, Elon Musk. Was verraten diese Helden über den Geist der Zeit und uns, ihre Verehrer? Und wer wird der Star der Zukunft sein?
Die Idole eines Zeitalters rekrutieren sich aus dem für den Takt der Gesellschaft zentralen Bereich. So erzählte man sich im Mittelalter Legenden über Märtyrer, Propheten und Heilige, die ihr Leben für den Glauben gaben. In der Neuzeit traten allmählich Forscher, Entdecker und Philosophen an deren Stelle, während die Moderne dazu übergegangen ist, die Schöpfer neuer Welten, Staatsgenies, Sozialingenieure und Industriekapitäne anzubeten – von Napoleon über Bismarck bis zu Henry Ford. Mit der digitalen Revolution zeichnet sich ein weiterer Intensivierungsschub der Technik ab, die wohl endgültig ihren Instrumentalcharakter abstreift und zunehmend unser Denken, Fühlen, Handeln und Selbstverständnis bestimmt. Dieser Schritt in die technologische Zivilisation wird von Figuren vorangetrieben, die spätestens seit den 1990er Jahren Kultstatus genießen.
Bill Gates: Garagentüftler und Sprachschöpfer
Da war zunächst Bill Gates, das Genie aus gutem Hause, das eine Software entwickelte, die sich bald als Grundausstattung der PCs weltweit etablieren sollte und ihn zum reichsten Mann der Welt machte. Schon mit 13 hatte er sich ganz der Hard- und Software verschrieben. Nächtelang bastelte und programmierte er und vergaß alles um sich herum, sodass ihm seine Eltern vorübergehend ein Computerverbot erteilten. Doch es half nichts, Gates war ein Computermann, der keine Ablenkung duldete. Er besaß keinen Fernseher, entfernte aus seinem Auto das Radio, da es ihn störte, und blieb nie länger als sieben Stunden von der Arbeit weg. Selbst sein Jura-Studium in Harvard brach er ab, als er spürte, dass nun die Zeit gekommen war, um ein Unternehmen zu gründen – Microsoft, das er in der Wüste von New Mexico aus dem Boden stampfte.
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