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Bild: © Rafal Milach/Magnum Photos/Agentur Focus

Reportage

Unendliche Glut

Michel Eltchaninoff veröffentlicht am 03 Januar 2025 13 min

Wie findet man die Kraft zum Widerstand, wenn das eigene Land seit fast drei Jahren militärisch angegriffen wird, die Invasoren auf dem Vormarsch sind und man sich allein gelassen fühlt? Um herauszufinden, wie es um die Gedanken und Gefühle der Ukrainer steht, reisten wir kurz vor Wintereinbruch zwei Wochen lang durch das Land. Wir trafen dort auf Not und Verzweiflung, aber auch auf eine außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit.

 

„Hier kommen Sie nie wieder raus“, sagt ein zehnjähriger blonder Junge, der neben mir in dem Bus sitzt, der gerade die Grenze zur Ukraine passiert hat. Seine Mutter versucht, die Sorgen beiseitezuwischen. Seit Februar 2022 darf kein Mann im Alter zwischen 18 und 60 Jahren das Land verlassen. Der Junge versteht nicht, dass ich Franzose bin und zwei Wochen später problemlos wieder ausreisen kann. Ein Land zu durchqueren, in dem ein totaler Krieg herrscht, bedeutet, mit Erschöpfung, Schmerz und Leidenschaftlichkeit, aber auch mit Missverständnissen und Schuldgefühlen konfrontiert zu werden. Das ist auch der Grund, warum ich hergekommen bin, um die Gefühlslagen der Ukrainer nach tausend Tagen Invasion zu verstehen und ihre Analysen zu hören. Ich komme zum ungünstigsten Zeitpunkt. Die Lage an der Front verschlechtert sich. Die Bombardierungen nehmen zu und versetzen die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Was die internationale politische Lage betrifft, so gibt sie keinen Anlass zu Optimismus. Was sind die inneren Ressourcen der Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihnen ermöglichen, weiter durchzuhalten?

Lwiw: Energie überall
Diese widersprüchlichen Gefühle erlebe ich in der westlichsten Stadt des Landes. Die Schulferien haben gerade begonnen. Hunderte von Teenagern laufen durch die Fußgängerzone mit ihren überfüllten Cafés. Sie wurden in diese Stadt geschickt, die den massiven Bombenangriffen entgangen ist, um eine Verschnaufpause einzulegen. Doch die Statuen sind verhüllt und die Fenster der Kirchen mit Brettern verkleidet. Die Restaurants schließen wegen der Ausgangssperre früh. Lwiw, das tausend Kilometer von der Front entfernt liegt, ist dennoch nicht verschont geblieben. Anfang September schlug eine Rakete im Stadtzentrum ein. Ein Mann verlor seine Frau und seine drei Töchter im Alter von 21, 18 und 7 Jahren. Die Philosophin Orysya Bila führt mich zum Friedhof der Stadt. Auf einem großen Gelände am Hang werden hier die Soldaten begraben. Gräber, so weit das Auge reicht. Sie bleibt vor jenen ihrer Schüler stehen und erzählt mir von ihnen. Ein weiteres Grab ist das von Natalia Boyko, einer 35-jährigen Lehrerin, die in den Krieg gezogen war. Sie wurde am 17. Oktober letzten Jahres getötet. Ein kleines Mädchen steht regungslos da: Es ist eine ihrer Schülerinnen. Alle weinen still vor sich hin. Orysya fällt es schwer hierherzukommen. „Hier konzentriert sich so viel Schmerz“, seufzt sie.

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