Viral vernetzt
Menschen versuchen die Unheimlichkeit von Viren zu mildern, indem sie Metaphern wie die des „Feindes“ für sie finden. Letztlich kommt es jedoch darauf an, unsere biologisch-physische Vernetzung zu verstehen. Ein Denkanstoß von Eduard Kaeser.
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Weitere Artikel
Das Virus als Prozess
Politiker sprechen vom „Krieg“ gegen das Coronavirus. Der Systembiologe Emanuel Wyler plädiert dafür, Viren nicht als „Feinde“, sondern als Prozess zu verstehen. Das helfe auch beim Umgang mit der Pandemie.

Die Rückkehr des Feindes
Die neoliberale, globalisierte Gesellschaft kannte lange weder Grenzen noch Feinde. Das Coronavirus führt nun zu einer schockartigen Immunreaktion. Ein Impuls von Byung-Chul Han.

Durchbrecht die Reflexe
Apokalyptische Mahner versuchen aufmerksamkeitsökonomischen Profit aus der Corona-Krise zu schlagen. Dabei käme es gerade jetzt darauf an, mit solch eingespielten Mustern zu brechen. Ein Denkanstoß von Andrea Geier.
Judith Butler und die Gender-Frage
Nichts scheint natürlicher als die Aufteilung der Menschen in zwei Geschlechter. Es gibt Männer und es gibt Frauen, wie sich, so die gängige Auffassung, an biologischen Merkmalen, aber auch an geschlechtsspezifischen Eigenschaften unschwer erkennen lässt. Diese vermeintliche Gewissheit wird durch Judith Butlers poststrukturalistische Geschlechtertheorie fundamental erschüttert. Nicht nur das soziale Geschlecht (gender), sondern auch das biologische Geschlecht (sex) ist für Butler ein Effekt von Machtdiskursen. Die Fortpf lanzungsorgane zur „natürlichen“ Grundlage der Geschlechterdifferenz zu erklären, sei immer schon Teil der „heterosexuellen Matrix“, so die amerikanische Philosophin in ihrem grundlegenden Werk „Das Unbehagen der Geschlechter“, das in den USA vor 25 Jahren erstmals veröffentlicht wurde. Seine visionäre Kraft scheint sich gerade heute zu bewahrheiten. So hat der Bundesrat kürzlich einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der eine vollständige rechtliche Gleichstellung verheirateter homosexueller Paare vorsieht. Eine Entscheidung des Bundestags wird mit Spannung erwartet. Welche Rolle also wird die Biologie zukünftig noch spielen? Oder hat, wer so fragt, die Pointe Butlers schon missverstanden?
Camille Froidevaux-Metteries Essay hilft, Judith Butlers schwer zugängliches Werk zu verstehen. In ihm schlägt Butler nichts Geringeres vor als eine neue Weise, das Subjekt zu denken. Im Vorwort zum Beiheft beleuchtet Jeanne Burgart Goutal die Missverständnisse, die Butlers berühmte Abhandlung „Das Unbehagen der Geschlechter“ hervorgerufen hat.
Wessen Freiheit?
Im Zuge der Corona-Pandemie erleben wir derzeit viele Einschränkungen. Aber ist das auch ein Freiheitsverlust? Kommt darauf an, ob wir ein quantitatives oder qualitatives Verständnis von Freiheit haben. Ein Denkanstoß von Claus Dierksmeier.

Blumenberg und die Wirklichkeit
Für Hans Blumenberg hat jede Epoche ihre eigene Wirklichkeit, die durch das Studium ihrer Metaphern entschlüsselt werden kann. Um nämlich mit den übermächtigen Realitäten fertigzuwerden, erzählen sich die Menschen seit jeher Geschichten, aus denen die Geschichte hervorgeht.

Die Macht der Gewohnheit
Wie entkommen wir der Routine, dieser Abfolge von mechanischen Akten, die unmerklich zu einer Abstumpfung unserer Existenz führt? Indem wir sie durch etwas ganz Ähnliches ersetzen, das jedoch viel bereichernder ist: die Übung.

Autorität in Zeiten von Corona
Krisenzeiten schärfen die Wahrnehmung. Etwa darauf, was wirklich „systemrelevante“ Berufe sind. Aber auch, wie Autorität funktioniert, lässt sich in Zeiten von Corona klarer beobachten. Ein Denkanstoß von Catherine Newmark.
