Waffenlieferungen an die Ukraine?
Im Ukraine-Konflikt schließt die deutsche Bundesregierung Waffenlieferungen aus. Ein verantwortungsethischer Pazifismus aber müsste die Abschreckung als Möglichkeit einbeziehen, meint unsere Kolumnistin Nora Bossong.
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Bewaffnete Nächstenliebe
Die christliche Botschaft wird oft mit Pazifismus gleichgesetzt. Ein fataler Irrtum: Aus Sicht der Bibel erscheint die militärische Solidarität mit der Ukraine nicht nur erlaubt, sondern sogar geboten, meint unsere Kolumnistin Nora Bossong.

Vier Philosophien des Pazifismus
Von seinen Gegnern wurde Pazifismus oft als Naivität, Feigheit oder sogar als Beihilfe zu Verbrechen bezeichnet – als Untätigkeit, die dem Krieg freien Lauf lässt. Aber stimmt das? Wir lassen diejenigen antworten, die über das Konzept nachgedacht haben – von Tolstoi bis Weber.

Lässt sich der Pazifismus verteidigen?
Der russische Angriffskrieg stellt das Ideal der Gewaltfreiheit hart auf die Probe. Der Philosoph Olaf L. Müller und der Historiker Jörg Baberowski über naiven und pragmatischen Pazifismus, Menschenbilder und den Umgang mit Nichtwissen.

Logik der Abschreckung
Lange hatte die Bundesregierung gezögert, die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. In seiner Regierungserklärung vollzog Kanzler Scholz dann eine sicherheitspolitische Wende. Diese war überfällig.

Gefahr der Gefühle
Den Menschen in der Ukraine zeigen wir uns verbundener als anderen Notleidenden auf der Welt. Grund hierfür ist das Primat des Gefühls vor der Vernunft, meint unsere Kolumnistin Nora Bossong.

Nora Bossong: „Ich hoffe, dass diese Generation eine Brücke baut zwischen den Boomern und der Klimajugend“
In ihrem heute erscheinenden Buch Die Geschmeidigen zeichnet Nora Bossong ein politisches Porträt ihrer Generation. Ein Gespräch über Angepasstheit, den „neuen Ernst des Lebens“ und vernünftige Visionen.

Ist Pazifismus naiv?
Deutschland muss aufrüsten und Europa militärische Stärke beweisen: So fordern viele mit Blick auf die Ukraine-Krise. Aber stimmt das? Hier ein Pro & Contra zwischen Jörg Baberowski und Olaf L. Müller aus unserem Archiv.

Die Macht der Form
Am 20. Januar wird Joe Biden als Präsident der USA vereidigt. Was ihn auszeichnet, ist eine tiefe Achtung der Form, die mehr ist als eine Äußerlichkeit, meint unsere Kolumnistin Nora Bossong.

Kommentare
Ich teile die verantwortungsethische Sicht der Autorin, komme aber in diesem Falle (Ukraine-Krieg) zu einem anderen Ergebnis. Bereits jetzt sind die NATO-Staaten in Bezug auf Rüstung Russland um ein Vielfaches überlegen. Wenn eine zehnfache Überlegenheit nicht abschreckt, warum sollte eine 12-fache ein anderes Ergebnis haben? Die Schäden, die eine Verlängerung des Krieges durch Waffenlieferungen verursacht, sind um ein Vielfaches größer als ein Eingehen auf die russischen Kernforderungen: Neutralität der Ukraine, Verzicht auf ohnehin verlorene Gebiete (Ostukraine und Krim). Gerechtfertigt kann die Unterstützung eines Verteidigungskrieges nur sein, wenn alle Möglichkeiten zu einer friedlichen Konfliktlösung ausgeschöpft sind. Nach meinen Informationen wurde noch nicht einmal ein ernsthafter Versuch dazu gemacht, obwohl der amerikanische Geheimdienst schon lange von einer sehr akuten Kriegsgefahr wusste.