Wahrheit, die sich lohnt
Für Trump ist nicht entscheidend, ob seine Behauptungen den Fakten entsprechen, sondern ob sie sich für ihn auszahlen. Ist der Pragmatismus der geistige Boden, auf dem die Postfaktizität gedeihen konnte?
Ein lockeres Verhältnis zur Wahrheit und die Rede von „alternativen Fakten“ sind ein entscheidender Aspekt des Trumpismus. Tatsächlich bedient sich der frühere Präsident fortwährend einer Weltbeschreibung, in der seine eigenen Erfolge alles überstrahlen, während sie Demokraten, Immigranten und bürokratische Eliten für den Niedergang des Landes verantwortlich macht. Dabei wirken seine Schilderungen oft wie die eines aufschneiderischen Halbstarken, wenn er etwa behauptet, niemand habe je zu einer größeren Menge gesprochen als er, während die Massen, die auf Bildern einer Wahlkampfveranstaltung von Kamala Harris zu sehen sind, durch eine KI erzeugt seien (in Wirklichkeit sei „niemand“ da gewesen). Oder sie wirken wie die düsteren Fantasien eines Paranoikers, wenn er erzählt, die Demokraten hätten die Hinrichtung von Babys und das Eindringen unzähliger Straftäter und Psychiatriepatienten in die USA ermöglicht. Insgesamt zählte die Washington Post allein während Trumps Amtszeit 30.573 „falsche oder irreführende Aussagen“.
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