Was fasziniert uns an Astrologie?
„Co-Star“ ist eine der beliebtesten Astrologie-Apps überhaupt. Auch unsere Redakteurin Stefania Gherca ist seit Neuestem großer Fan und erläutert mithilfe des Philosophen Samuel Taylor Coleridge, was sie an der Weisheit der Sterne in ihrer Hosentasche fasziniert.
Sagen Sie mir, wo und wann Sie geboren sind, und ich sage Ihnen, wer Sie sind. Oder besser gesagt, die App Co-Star wird es Ihnen verraten. Co-Star ist ein soziales Netzwerk mit Fokus auf Astrologie, das 2017 in New York gegründet wurde. Nach der Eingabe von Geburtsdatum, -zeit und -ort erhält man als Benutzer „hyperpersonalisierte Horoskope“ und tägliche Aphorismen, die man mit seinen Freunden teilen kann. Etwa 5,3 Millionen Menschen haben die Anwendung auf ihrem Smartphone und öffnen sie regelmäßig. Doch wie lässt sich dieser Erfolg erklären? Immerhin würden die wenigsten Menschen offen zugeben, abergläubisch zu sein.
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Kommentare
Ich bezeichne mich selbst als Naturalist. Erste Reaktion ist: diese App ist Nonsens. Der Artikel macht neugierig. App installiert: Texte (in englisch) sind für mich allgemeines Geschwurbel. Ich sehe da nichts persönlich auf mich zugeschnitten. Die drei Dos and Don'ts sind zwar nah an meiner Persönlichkeit (kein Partygänger und mehr Zeit für mich). Aber doch eher platt. Natürlich ist das Leben ein Rollenspiel (in einem Improtheater). Die App macht es nicht besser. Habe sie wieder gelöscht. Aber: psychologisch sind Texte, die zufallsgesteuert gelesen werden als Denkanstöße unterstützend. Ich selbst habe in meiner Jugend das "I Ging" für mich entdeckt. Diese (ebenfalls verschwurbelten" Texte haben eine Phantasie oft nochmals in eine neue Richtung geöffnet. Man könnte aber auch wahllos den Koran oder die Bibel auf einer Seite aufschlagen und den Text als Orakel sehen. Ist halt was für Menschen, die Inspiration für den inneren Dialog suchen.
"Natürlich nicht. Aber wissen Sie, Herr Pauli, es soll einem auch helfen, wenn man nicht daran glaubt." - Niels Bohr