Brauchen wir Eliten?
Elite. Das klingt überheblich. Nach Privilegien, Ungerechtigkeit, Bevormundung. In Krisenzeiten spitzt sich dieser Argwohn oft zu. Im Moment erleben wir eine solche Zeit. Globale Migration, soziale Ungleichheit, die Folgen der Digitalisierung: Der Druck aufs Establishment wächst. Populisten sind auf dem Vormarsch. Die Demokratie ist in Gefahr. Was also tun? Müssen Eliten sich neu erfinden, um den Spalt zwischen „uns“ und „denen da oben“ zu überwinden? Wenn ja, wie? Oder liegt das Problem viel tiefer – nämlich im Konzept der Elite selbst, das Menschen Führung verordnet? Trauen wir uns, bis an die Basis dessen zu gehen, was für uns lange selbstverständlich war.
Artikel aus dem Dossier
Brauchen wir Eliten?
Elite. Das klingt überheblich. Nach Privilegien, Ungerechtigkeit, Bevormundung. In Krisenzeiten spitzt sich dieser Argwohn oft zu. Im Moment erleben wir eine solche Zeit. Globale Migration, soziale Ungleichheit, die Folgen der Digitalisierung: Der Druck aufs Establishment wächst. Populisten sind auf dem Vormarsch. Die Demokratie ist in Gefahr. Was also tun? Müssen Eliten sich neu erfinden, um den Spalt zwischen „uns“ und „denen da oben“ zu überwinden? Wenn ja, wie? Oder liegt das Problem viel tiefer – nämlich im Konzept der Elite selbst, das Menschen Führung verordnet? Trauen wir uns, bis an die Basis dessen zu gehen, was für uns lange selbstverständlich war.
Die da oben
Eliten zu befürworten bedeutet, das Geschick der vielen in die Hände einiger weniger zu legen. Was aber zeichnet sie aus, diese wenigen? Und ist das Konzept überhaupt eine gute Idee? Hier die wichtigsten Positionen aus 2500 Jahren
Michael Hartmann: „Wer zu den Entscheidern gehören will, muss sein wie sie“
Wie offen sind heutige Eliten für Neuzugänge? Und was unterscheidet berechtigte Kritik an Führungsriegen von populistischer Pauschalisierung? Der Soziologe Michael Hartmann im Gespräch
Die Retro-Rechte
Elitenkritik kommt heute nicht mehr vorrangig von links, sondern von rechts. Dabei gehören die Wortführer der Rechtspopulisten oft selbst zu den Privilegiertesten. Was wie ein Widerspruch wirkt, führt in Wahrheit zum Kern reaktionären Denkens
Volker Weiß: „Die Ähnlichkeit zur Semantik der 20er-Jahre ist kein Zufall“
Die Neue Rechte redet von Klassenwahlrecht und bindet Elitenzugehörigkeit an „blutliche Herkunft“. Der Historiker Volker Weiß über Demokratiefeindlichkeit gestern und heute
Asozial, autonom, autark!
Gegen Quoten und andere Gerechtigkeitsbestrebungen: Was wahre Elite auszeichnet und warum die restlichen 99 Prozent ohne sie verloren wären. Ein Plädoyer
Was wir brauchen
Wie dem Legitimationsproblem heutiger Eliten zu begegnen, die tiefe Spaltung der Gesellschaft zu beheben wäre, das sind die zentralen Fragen der Zeit. Elf führende Intellektuelle geben Antwort