Kosellecks Latenzzeit

Rechtsextreme streben nach kultureller Hegemonie – auch über die Universitäten. Dabei können sie an so einflussreiche Denker wie Martin Heidegger und Reinhart Koselleck anschließen, die ihre wahren Absichten geschickt zu verbergen wussten.

Das von Joachim Ritter geleitete Collegium Philosophicum war ein Zentrum deutscher Philosophie nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem Ritter-Schüler Hans Jörg Sandkühler sprachen wir im Rahmen der Vortragsreihe „Münsteraner Philosophie im Nationalsozialismus“ über Joachim Ritters nachhaltigen Einfluss und den unbehandelten Umgang mit seiner NS-Vergangenheit.

Karel Kosík war einer der bedeutendsten tschechischen Denker des vergangenen Jahrhunderts. Aufgrund seiner Kritik am kommunistischen Staat wurde er zu einer Persona non grata und sein Werk vergessen. Doch besonders sein Konzept des „Pseudo-Konkreten“ kann helfen, Antworten auf heutige Ressentiments zu finden.

Der Bundesgerichtshof hat geurteilt: Die ehemalige KZ-Sekretärin Irmgard F. ist der Beihilfe zum Massenmord schuldig. Die Historikerin Katharina Stengel ordnet das Urteil im Interview in die historischen Gerichtsprozesse zum Nationalsozialismus ein.

In diesem Jahr feierten wir den 250. Geburtstag von Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Aus diesem Anlass sind zahlreiche Bücher über den Jahrhundertphilosophen erschienen. Unser Rezensent Josef Früchtl widmet sich den je ganz unterschiedlichen Zugängen von Jürgen Kaube, Sebastian Ostritsch und Patrick Eiden-Offe.

Er war einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts und wurde auch von der breiten Öffentlichkeit rezipiert. Dabei ist das Werk des Gerechtigkeitstheoretikers John Rawls, der am Sonntag 100 Jahre alt geworden wäre, nach wie vor hochaktuell. Eine Würdigung von Otfried Höffe.