Schaukelnde Ordnung
In Miami ist das größte Kreuzfahrtschiff der Welt in See gestochen, das sich mit Foucault als Ort verstehen lässt, der viel über unsere Gesellschaft verrät.
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Was heißt verstehen?
Unsere Fähigkeit zu verstehen ist überall und ständig gefordert: im privaten Miteinander wie auch in gesellschaftlichen Debatten. Aber auf welche Weise vollzieht sich das zwischenmenschliche Verstehen? Drei Klassikertexte geben Antwort. Mit einer Einleitung und Kommentaren von David Lauer.

Henri Bergson und das Gedächtnis
Das Gedächtnis ist der Ort, an dem Erinnerungen gespeichert werden. Also muss es sich doch in irgendeinem Winkel unseres Gehirns befinden – so das verbreitete Vorurteil im Zeitalter bildgebender Verfahren. Mit Bergson hingegen, der heute vor 165 Jahren geboren wurde, lässt sich verstehen, dass das Gedächtnis mehr als ein Erinnerungsspeicher ist: Es ist mit der ganzen Persönlichkeit verbunden.

Elite, das heißt zu Deutsch: „Auslese“
Zur Elite zählen nur die Besten. Die, die über sich selbst hinausgehen, ihre einzigartige Persönlichkeit durch unnachgiebige Anstrengung entwickeln und die Massen vor populistischer Verführung schützen. So zumindest meinte der spanische Philosoph José Ortega y Gasset (1883–1955) nur wenige Jahre vor der Machtübernahme Adolf Hitlers. In seinem 1929 erschienenen Hauptwerk „Der Aufstand der Massen“ entwarf der Denker das Ideal einer führungsstarken Elite, die ihren Ursprung nicht in einer höheren Herkunft findet, sondern sich allein durch Leistung hervorbringt und die Fähigkeit besitzt, die Gefahren der kommunikationsbedingten „Vermassung“ zu bannen. Ortega y Gasset, so viel ist klar, glaubte nicht an die Masse. Glaubte nicht an die revolutionäre Kraft des Proletariats – und wusste dabei die philosophische Tradition von Platon bis Nietzsche klar hinter sich. Woran er allein glaubte, war eine exzellente Minderheit, die den Massenmenschen in seiner Durchschnittlichkeit, seiner Intoleranz, seinem Opportunismus, seiner inneren Schwäche klug zu führen versteht.
Michel Foucault – sind Sie es?
Viele sind verwundert über den Foucault, den sie im jüngst aus dem Nachlass erschienenen Buch Der Diskurs der Philosophie entdecken. Nicht so Christoph Paret. Für ihn entpuppt sich der französische Denker darin als das, was er schon immer war: ein Sezessionist.

Michel Foucault: Das Ende der großen Erzählungen
Erschienen zur Hochzeit des Strukturalismus traf Die Ordnung der Dinge auf ein breites Echo und rief lebhafte Debatten hervor. Mit diesem die Jahrhunderte durchlaufenden Panorama erneuerte Foucault die Wissenschaftsgeschichte – und prognostizierte das Ende des Menschen als privilegiertem Gegenstand der Erkenntnis.

Michel Foucault vs. Scandi-Style
Der Scandi-Lifestyle gilt als Inbegriff von Perfektion – doch Vorwürfe gegen die Influencerin Matilda Djerf haben jüngst die dunklen Seiten des Ideals enthüllt. Michel Foucault, der selbst in Schweden gelehrt hat, wies bereits vor über 60 Jahren auf die Kluft zwischen Schein und Wirklichkeit hin.

Michel Foucault: ein Neoliberaler?
Immer wieder wird diskutiert, ob Michel Foucault sich mit seinen Vorlesungen zur Geburt der Biopolitik zum Neoliberalen entwickelt hat. Interessante Erkenntnisse enthält das Werk in jedem Fall.

Foucault und die Selbstsorge
Selbstsorge: Das klingt nach Wellness und Achtsamkeitsübungen. Michel Foucault verstand jedoch etwas ganz anderes darunter. Mit Rückgriff auf die asketischen Praktiken der Antike entdeckte er eine „Ästhetik der Existenz“, in der es darum geht, der eigenen Persönlichkeit eine kunstvolle Form zu geben.
