Spiel mit dem Tod
Der Erfolg von True Crime zeugt von einer verbreiteten Lust am Gruseln. An den Nacherzählungen realer Verbrechen lässt sich eine Erhabenheit erfahren, die womöglich für alltägliche Ängste wappnet.
Während die Pasta kocht, erzählt eine Stimme im Ohr von der Obduktion einer unbekannten Leiche. Auf dem Sofa liegend, schaut einem der Serienmörder Jeffrey Dahmer entgegen. Und beim Schlendern durch den Supermarkt lauscht man den Erfolgen des berüchtigten Mordkommissars. True Crime ist aus der Medienlandschaft nicht mehr wegzudenken. Auf Netflix, Spotify und Co. häufen sich die Geschichten von einstigen Serienmördern, ungelösten Kriminalfällen und mysteriösen Unfällen. Narrativ aufbereitet in Bild und Ton, laden sie zum alltäglichen Nervenkitzel ein. Die Begeisterung dafür ist groß, vor allem bei Frauen.
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Ängste der Gegenwart
Jede Zeit hat ihre Ängste. Heute sind diejenigen verbreitet, die mit dem eigenen Ansehen, überfordernden Wahlmöglichkeiten sowie der Übermacht von Technik, Politik und Natur zusammenhängen. Die großen Denker der Moderne können helfen, gegenwärtige Ängste zu verstehen – und positiv zu wenden.

„Ein Ventil für Ängste“
Es gibt kaum ein beliebteres Genre in der Literatur als Krimis. Wie denkt der derzeit erfolgreichste deutsche Verfasser von Psychothrillern Sebastian Fitzek über das Böse und unsere anhaltende Faszination dafür? Und was sagt es über ihn, dass er sein Leben dem Beschreiben von Verbrechen widmet?

Sondierung statt Polarisierung
Politische Debatten werden zunehmend von Selbstvergewisserungsgemeinschaften geprägt, die sich in Absolutheitsansprüchen verschanzen. Derlei kennt auch die christliche Tradition zur Genüge. Doch gerade deshalb lässt sich aus Letzterer womöglich lernen, dass Kritik nicht immer ein Angriff sein muss – und der andere womöglich auch recht haben könnte.

Mein Wille, das unbekannte Wesen
Unser Wille, was soll er nicht alles sein: innerer Kompass und ewiger Antrieb, Garant des Erfolgs und Quelle der Lust. Doch gerade in entscheidenden Situationen erweist er sich oft als schwach und desorientiert. Woher weiß ich also, was ich wirklich will? Durch rationale Abwägung und Kontrolle meiner Begierden? Oder offenbart sich mein wahrer Wille gerade im dunklen, irrationalen Drängen tief im Innern? Womöglich gäbe es sogar eine dritte Option: Was, wenn die wahre Freiheit des Menschen gerade in der Überwindung seines Willens läge? Entscheiden Sie selbst
Realer als man denkt
Seit Freud gilt die Traumdeutung als Metier der Psychoanalyse. Doch was, wenn Ursachen für unsere Leiden gar nicht in unserer Psyche und Familie zu finden sind, sondern in politischen Missständen? Bernard Lahire meint: Es braucht eine Soziologie des Traums.

Schiffbruch mit Zuschauer
Die buchstäblich festgefahrene Situation am Suezkanal erzeugt einen eigentümlichen Zauber. Liegt es an der Erhabenheit des auf Grund gelaufenen Stahlkolosses? Oder doch eher an einem sisyphosartigen Nebendarsteller?

Helene Bracht: „Meine Lust bestand darin, der Lust meines Partners zu folgen“
Das Gefühl, einem männlichen Begehren entsprechen zu müssen, kennen wohl die meisten Frauen. In ihrem neuen Buch blickt die Autorin Helene Bracht auf ihr Sexleben zurück und legt die Abgründe weiblicher Lust so mutig wie hellsichtig frei.

Die Macht der Form
Donald Trumps Rede, in der er seine Wahlniederlage anerkennt, lässt nach wie vor auf sich warten. Den hergebrachten Konventionen und Formen der Machtübergabe verweigert sich der abgewählte Präsident strikt. In seiner Schrift Über die Demokratie in Amerika (1840) hat der Philosoph Alexis de Tocqueville den verbreiteten Widerwillen gegen die Form klar benannt – und gleichzeitig auf deren unverbrüchlichen Wert hingewiesen. Formen sind Mechanismen des Triebaufschubs und der Kontrolle. Im privaten wie auch im politischen Raum. Hier ein Textauszug.
