Stephan Grigat: „Es gibt eine konkrete Mitschuld der deutschen Politik am 7. Oktober“
Der Überfall der Hamas auf Israel vor genau einem Jahr war das schlimmste Pogrom an Juden seit dem Holocaust. Der Politikwissenschaftler Stephan Grigat kritisiert Deutschland für politische Geschäfte mit dem Iran und fordert eine Erziehung zur Mündigkeit im Sinne Theodor W. Adornos.
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Solidarität als Schafspelz – Warum rechte Solidarität mit Juden nichts wert ist
Seit dem Hamas-Pogrom bekunden einige autoritäre Rechtspopulisten ihre Solidarität mit Israel. Vermutlich aus strategischen Gründen, um ihren Kampf gegen den Islam zu stärken. Doch wie passt das zusammen, da sie historisch das Judentum viel grundsätzlicher ablehnen als den Islam? Eine Analyse.

Hat Deutschland im Rahmen der Flüchtlingskrise eine besondere historisch bedingte Verantwortung
Während viele Deutsche nach 1945 einen Schlussstrich forderten, der ihnen nach der Nazizeit einen Neubeginn ermöglichen sollte, ist seit den neunziger Jahren in Deutschland eine Erinnerungskultur aufgebaut worden, die die Funktion eines Trennungsstrichs hat. Wir stellen uns der Last dieser Vergangenheit, erkennen die Leiden der Opfer an und übernehmen Verantwortung für die Verbrechen, die im Namen unseres Landes begangen worden sind. Erinnert wird dabei an die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung der Juden und anderer ausgegrenzter Minderheiten. Dieser mörderische Plan konnte nur umgesetzt werden, weil die deutsche Mehrheitsgesellschaft damals weggeschaut hat, als die jüdischen Nachbarn gedemütigt, verfolgt, aus ihren Häusern geholt, deportiert wurden und für immer verschwunden sind. Weil den Deutschen über Jahrhunderte hinweg eingeprägt worden war, dass Juden radikal anders sind und eine Bedrohung darstellen, kam es zu diesem unfasslichen kollektiven Aussetzen von Mitgefühl.
Natan Sznaider: „Frieden in einem messianischen Sinne wird es im Nahen Osten nicht geben“
Seit dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 ist der Frieden in Israel, Palästina und dem Nahen Osten in weite Ferne gerückt. Hat er dennoch eine Chance? Zur Eröffnung der phil.COLOGNE diskutierten Navid Kermani und Natan Sznaider, moderiert von Wolfram Eilenberger.

Wes Geistes Kind ist die Hamas?
Der Terror der Hamas folgt einem Plan, den Islamisten und Nazis vor Jahrzehnten entwickelt haben. Er zielt auf die Vernichtung aller Juden und die Beseitigung der westlichen Moderne. Notfalls auch um den Preis des eigenen Lebens.

Marko Martin: „Es gibt eine deutsche Kontinuität der Desolidarisierung mit Israel“
In seinem Buch Und es geschieht jetzt warnt Marko Martin vor neuen Massenmorden an Juden und einem globalem Schweigen. Im Interview diskutiert er Israels innere Konflikte, die Notwendigkeit, die Hamas zu schwächen, und kritisiert pauschale Israelkritik von außen.

7. Oktober – Weltschicksalstag
Am 7. Oktober häufen sich antiwestliche Ereignisse: Der Angriff der Hamas auf Israel 2023, Putins Geburtstag, die US-Intervention in Afghanistan 2001, Chinas Einmarsch in Tibet 1950 und die Gründung der DDR 1949. Welche unbewusste Kraft hat die Magie der Zahlen?

Michael Walzer: „Die Gerechtigkeit verlangt die Niederlage der Hamas, keine Rache an den Menschen in Gaza“
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel und dem bewaffneten Gegenschlag des Staates gegen den Gazastreifen analysiert der US-amerikanische Philosoph Michael Walzer die politischen und rechtlichen Hintergründe des Konflikts.

Leben und Werk im Widerspruch: Theodor W. Adorno
In dieser Reihe beleuchten wir Widersprüche im Werk und Leben großer Denker. Heute: Theodor W. Adorno, der sich am Ende seines Lebens auf die Seite des Staatsapparates stellte, den er vormals scharf kritisierte.
