Wenn die Brandmauer fällt
Der Wahlsieg von Geert Wilders ist Ausdruck eines allgemeinen Rechtsruck, der durch Europa geht. Er verdeutlicht, dass zusehends Demokratie und Populismus miteinander gleichgesetzt werden – mit dramatischen Folgen. Ein Beitrag von Josef Früchtl.
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Kommentare
In einem Zweiparteiensystem versucht nach meinem Verständnis zeitgleich mit den Bemühungen um die unentschiedenen Wähler die Links-bis-Mitte Partei, ihre Anhänger links zu mobilisieren, und die Rechts-bis-Mitte Partei ihre Anhänger rechts, weil die Wahl gewonnen werden soll, Populismus stelle ich mir da hilfreich vor, links wie rechts. Auch tendiert jenes Ansprechen der Extreme im Sinne der Wähler der Mitte dazu, ausreichend erträglich und verantwortungsvoll zu sein, was den extremistischen Populismus, so schätze ich, beiderseits begrenzt. Nach der Wahl kann die Siegerin vergleichsweise sein, wie sie es versprochen hat, und ist für ihre Politik hochgradig verantwortlich.
Herr Wilders wirkt als ein Symptom des Vielparteienwahlrechts, und auch er in seiner Position wird meiner Vorstellung nach auf lange Sicht das Zweiparteiensystem besser finden.
Ich danke für den Artikel und die Möglichkeit, zu kommentieren.