Andreas Reckwitz: „Eine Selbstverwirklichung, die Verlusterfahrungen nicht integriert, wird scheitern“
Alles wird besser? Die Fortschrittserzählung der Moderne kommt an eine Grenze. Mit dem Zuwachs an Verlusten umzugehen, ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Ein Gespräch mit Andreas Reckwitz.
Herr Reckwitz, warum beschäftigen Sie sich als Soziologe mit dem Verlust?
Zunächst könnte man in der Tat denken, dass der Verlust eher ins Feld der Existenzphilosophie oder der Psychologie gehört. Wir müssen jedoch erkennen, dass Verluste immer auch gesellschaftlich konstituiert sind. Verluste oder Verlusterfahrungen haben erstens häufig gesellschaftliche Ursachen. Zweitens gibt es für die Umgangsweise mit Verlusten gesellschaftliche Formate und Mechanismen. Nehmen Sie die Trauer oder auch die Beschämung jener, die Verluste erleiden. Und schließlich haben Verluste immer auch gesellschaftliche Konsequenzen, etwa, wenn sich Opfergruppen mobilisieren und vernetzen.
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