Denkanstöße: Netzlese
19.8.2020:
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In der FAZ blickt Jürgen Kaube auf die frühen Jahre Georg Wilhelm Friedrich Hegels, in welchen der Philosoph u.a. als Gymnasiallehrer in Nürnberg arbeitete. Vor diesem Hintergrund stellt Kaube Hegels Erziehungs- und Bildungsideen vor.
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Im Freitag erklärt die Politikwissenschaftlerin Naomi Klein, warum sie in der Coronakrise – trotz der zur Phrase gewordenen Formel – tatsächlich eine gesellschaftliche Chance sieht und weshalb sie den „Screen New Deal“ des Silicon Valley für problematisch hält.
12.08.20
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Das Portal Soziopolis veröffentlicht ein überaus lesenswertes Gespräch zwischen dem Publizisten, Filmemacher und Schriftsteller Alexander Kluge und dem Kulturwissenschaftler Joseph Vogl, in dem beide u.a. über die „Begriffskatastrophen“ nachdenken, die von der Corona-Pandemie ausgelöst wurden.
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Bei Deutschlandfunk Kultur spricht der Soziologe Oliver Nachtwey über den „Geist des Silicon Valley“ und erklärt, wie die Philosophie des Solutionismus, also der Glaube, dass gesellschaftliche Probleme vor allem technisch gelöst werden müssen, in die Tech-Industrie Einzug – und welche sozialen Probleme mit diesem Denken verbunden sind.
05.08.20
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In einem Essay in Foreign Policy erklärt der britische Historiker Adam Tooze, warum man im Zuge der Corona-Pandemie „Risikogesellschaft“, das 1986 erschienene Buch des deutschen Soziologen Ulrich Beck, unbedingt wiederlesen sollte.
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Der Verlag Verso Books hat einen Video-Vortrag – inklusive anschließendem Interview – mit der Philosophin Judith Butler online gestellt. Die Philosophin spricht darin über die Corona-Pandemie, das Konzept der Politik der Gewaltlosigkeit sowie soziale Ungerechtigkeit.
29.07.20
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In einem Essay auf Zeit Online beschäftigt sich die Autorin Klara Charlotte Zeitz mit der Frage, warum unsere moderne Gesellschaft so schlecht mit dem Tod umgehen kann und erklärt, wie sie, die zuletzt mehrere nahe Angehörige verlor, dabei Hilfe in der Philosophie Hannah Arendts und Karl Jaspers fand.
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Der Schriftsteller und Philosoph Philipp Tingler plädiert in der NZZ vor dem Hintergrund aktueller Debatten für ein stärkeres Aushalten von Ambivalenzen und Mehrdeutigkeiten und empfiehlt dafür nicht zuletzt die Lektüre von George Orwells kürzlich auf Deutsch erschienenen Essay „Über Nationalismus“.
22.07.20
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Florian Werner, Publizist und Kolumnist des Philosophie Magazin, hat in einem Essay auf Zeit Online eine kleine Philosophie des Schnarchens verfasst. Letzteres verfüge dabei sogar über eine gesellschaftspolitische Aktualität: „Schnarchen ist die Blaupause für alle gegenwärtigen, durch die sozialen Netzwerke rauschenden Diskurse der Erregung.“
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Vor dem Hintergrund rechtsextremer Drohmails an verschiedene Politikerinnen, Aktivistinnen und Künstlerinnen konstatiert der Kulturtheoretiker Klaus Theweleit beim Deutschlandfunk: „Die feministische Forderung nach Gleichheit bedroht rechte Männlichkeit im Kern; nicht nur, wenn sie von Frauen mit öffentlicher Bedeutung kommt, sondern von der Position ‚Frau‘ überhaupt. Rechte Männer, angsterfüllt, sind körperliche Antidemokraten, weil sie den Gedanken der Gleichheit nicht ertragen.“
15.07.20
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In der Süddeutschen Zeitung gibt Lothar Müller einen Überblick über das Werk und damit verbundene Neuerscheinungen des Philosophen Hans Blumenberg, der am vergangenen Montag 100 Jahre alt geworden wäre.
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Der Politikwissenschaftler und Publizist Peter Pomerantsev konstatiert in einem Essay auf Zeit Online, dass die Idee der freien Rede, einst ein Gegengift zum Totalitarismus, heute selbst zur Triebkraft autoritärer Regime geworden ist. Dagegen helfe nur eine Regulierung des Netzes, die auf Transparenz beruht.
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