Die Kunst, immer recht zu behalten: Kniff Nr. 19
Hitzige Debatten am Familientisch sind zu Weihnachten keine Seltenheit. Was es da braucht, ist argumentatives Geschick. Die Kunst ist schließlich, nicht nur Recht zu haben, sondern die anderen auch davon zu überzeugen. Unser Adventskalender hält 24 Kniffe bereit, die schon die großen Denker für sich nutzten. Heute: Gegenmeinung aneignen!
Das Verfahren
Um eine These Ihres Gegners zu untergraben, behaupten Sie, Sie hätten früher auch daran geglaubt, bevor Sie feststellen mussten, dass es sich lediglich um ein Vorurteil handelte. Sagen Sie: „Genau wie Sie glaubte ich, der Staat müsse intervenieren, um uns vor ausländischen multinationalen Konzernen zu schützen, die Arbeitsplätze vernichten. Doch nachdem ich David Ricardos Buch Über die Grundsätze der politischen Ökonomie und der Besteuerung gelesen habe, bin ich zur Überzeugung gelangt, dass Wirtschaftspatriotismus eine Art überholter Nationalismus ist.“ Sie geben Ihrem Gegner das Gefühl, dass seine Meinung durchaus respektabel ist, da Sie sie selbst einmal geteilt haben. Doch Sie werfen ihm auch vor, sie zur unabänderlichen Wahrheit erhoben zu haben. Der Trick besteht hier einerseits darin, seine Meinung als etwas noch nicht zu Ende Gedachtes darzustellen, andererseits darin, mehr Offenheit gegenüber den Ideen der anderen zu zeigen. So hat es etwa Kant gemacht, der jahrelang Leibniz’ Philosophie unterrichtete, bevor die Lektüre von Humes Philosophie seinen „dogmatischen Schlummer unterbrach“, wie er 1783 schreibt.
Die Abwehr
Wenn man Ihre Meinung auf ein Vorurteil reduziert und behauptet, weitergedacht zu haben als Sie, fragen Sie, ob nicht auch die neue These Ihres Gegners bald überholt sein wird. Mit anderen Worten: Wenn Ihr Gesprächspartner Ihnen vorwirft, dem Dogmatismus verfallen zu sein, erwidern Sie, dass er dem Relativismus aufgesessen ist. Erinnern Sie ihn daran, dass das, was er Dogmatismus nennt, einer inneren Überzeugung entspringt. Wirtschaftspatriotismus muss als Position nicht notwendigerweise antiliberal sein. Robert Nozick, ein überzeugter libertärer Philosoph, räumte selbst ein, dass eine sogenannte „restriktive Klausel“ durchaus ihre Berechtigung hat, der zufolge es aus offensichtlichen Gründen der Gerechtigkeit ausgeschlossen ist, dass „sich jemand das gesamte Trinkwasservorkommen der Welt aneignet“ (Anarchie, Staat, Utopia). •
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