Gegen die „Friedenswindbeutel“ – Karl Marx‘ Kritik des bequemen Pazifismus
Seiner generellen Staatskritik zum Trotz plädierte Karl Marx in außenpolitischer Hinsicht dafür, republikanische gegen autoritäre Staaten zu verteidigen, schreibt der Politikwissenschaftler Timm Graßmann in seinem Buch Marx gegen Moskau. Die Haltung der deutschen Linkspartei gegenüber Waffenlieferungen an Kiew hätte der Autor des Kapitals aufs Schärfste kritisiert.
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Die neue Ausgabe: Karl Marx
Für die einen ist Karl Marx Visionär der Freiheit, für die anderen Wegbereiter repressiver Systeme. Wie viel Marx brauchen wir heute? Die neue Sonderausgabe blickt kritisch auf Licht- und Schattenseiten eines Denkers, der keine Utopien bieten wollte, sondern das Werkzeug zur radikalen Kritik der Gegenwart.
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Jens Timmermann: „Wir sind alle nicht so gut, wie wir sein sollten“
Im Zentrum der Kritik der praktischen Vernunft steht die Freiheit. Unter dieser verstand Kant jedoch etwas anderes als wir heute: Nicht wenn wir unseren Wünschen folgen, sind wir frei, sondern wenn wir dem moralischen Gesetz gehorchen. Jens Timmermann erklärt, warum wir Kant zufolge alle das Gute erkennen, doch nur selten danach handeln.

Waffenlieferungen an die Ukraine?
Im Ukraine-Konflikt schließt die deutsche Bundesregierung Waffenlieferungen aus. Ein verantwortungsethischer Pazifismus aber müsste die Abschreckung als Möglichkeit einbeziehen, meint unsere Kolumnistin Nora Bossong.

Uwe Wittstock: „In ökonomischer Hinsicht war Marx’ Leben ein Desaster“
Wie war Karl Marx als Mensch? Im Gespräch zeigt Uwe Wittstock ihn als jungen Dichter, selbstgewissen Revolutionär mit Geldsorgen – und nachdenklich gewordenen, kranken Mann, der nach Algier reist und sich seinen Bart abrasieren lässt.

Der Blick aus Moskau: „Kriegsbefürworter und Kriegsgegner sind völlig ratlos“
Ein Philosophieprofessor aus Moskau hat uns anonym ein Interview gegeben, um über die Stimmung an den Hochschulen und innerhalb der russischen Intelligenzija zu sprechen. Seine Schilderungen zeichnen das Bild eines überrumpelten Landes.

Benjamin und der Ausnahmezustand
Gibt es legitime Gewalt? Dies Frage stellt sich angesichts befreiender Proteste, aber auch hinsichtlich gewaltvoller Polizeipraktiken derzeit mit großer Dringlichkeit. Antworten suchte bereits Walter Benjamin in seinem 1921 erschienenem Aufsatz Zur Kritik der Gewalt.

Cavell und das Gewöhnliche
Seit ihren antiken Anfängen war die Philosophie auf der Flucht vor dem Gewöhnlichen. Es galt, die Unvollkommenheit unseres alltäglichen Wissens entweder durch radikale Skepsis oder aber durch das Streben nach absoluter Erkenntnis zu überwinden. Stanley Cavell kritisierte diese Form der Weltentfremdung und plädierte für eine Wiedergewinnung des Gewöhnlichen.

Franck Fischbach: „Der Kapitalismus schafft Menschen, die nicht mehr wirklich sozial sind“
Der Philosoph Franck Fischbach lässt sich von Marx und der deutschen Ideologie inspirieren, um eine neue Kritik der Arbeit und der Auswirkungen des Kapitalismus auf unsere Gesellschaften zu formulieren. Ein Gespräch.
