Ist es gut, die Kontrolle abzugeben?
Kontrollverlust kann Hingabe und Ekstase, aber auch Angst und Überwältigung bedeuten. Drei philosophische Klärungsversuche.
Nein, denn Kontrollverlust bedeutet Unfreiheit
Epiktet
ca. 50 – 138
Der zur Stoa gehörende Philosoph kam als Sklave nach Rom. Wohl auch vor dem Hintergrund dieser Erfahrung von Ohnmacht entwickelt Epiktet eine Lebensphilosophie, in deren Zentrum die radikale Besinnung auf die eigene Handlungsmacht steht: Wir haben keine Kontrolle über äußere Dinge und der Versuch, sie zu beherrschen, ist vergebens. Die einzige Sache, die wir beherrschen können, ist unsere Reaktion auf sie. Um wahre Kontrolle über uns selbst zu gewinnen, müssen wir unsere Kontrollillusionen über die Welt aufgeben. Denn nicht die Welt bringt uns Unruhe, Angst und Verzweiflung: Wir sind es selbst, weil wir falsch reagieren. Zwischen äußeren Ereignissen und der Art, wie wir mit ihnen umgehen, liegt der Zwischenraum menschlicher Freiheit, auf den es sich zu konzentrieren gilt.
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