Wege aus der Verwirrung
In einer komplexen Welt bleibt Skepsis erste Bürgerpflicht. Oft genug verdrehen Menschen die Fakten aus politischen Gründen. Wirrköpfen und Extremisten ist dabei besonders schwer beizukommen: Verschwörungstrolle, Impfgegner, Faktenfeinde. Sechs beispielhafte Klärungsversuche für alle, die auch in Zukunft bei Verstand bleiben wollen.
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Trumps dunkle Skepsis
Welches Podium Trump heute auch immer betritt, wie wirr, desinformiert und selbstwidersprüchlich seine Auftritte auch sein mögen: Er verkörpert den lebendigen Tatbeweis, dass seine Vorbehalte gegen sämtliche Institutionen, die ihr Wirken im Zeichen der Wahrheit verstehen, eine gewisse Berechtigung hatten.
Wie soll man Trumps destruktiver Skepsis also begegnen?

Kinder haften für ihre Eltern
Verschwörungsdenken wird immer öfter zur familiären Belastungsprobe. Und dabei sind es zunehmend Kinder und Jugendliche, die ihre Eltern vor dem erkenntnistheoretischen Abgleiten bewahren wollen. Der Philosoph Jan Skudlarek über die Umkehr des Verantwortungsverhältnisses und über Wege aus der Höhle der „alternativen Fakten“.

Wer sind "Wir"?
Als Angela Merkel den Satz „Wir schaffen das!“ aussprach, tat sie dies, um die Deutschen zu einer anpackenden Willkommenskultur zu motivieren. Aber mit der Ankunft von einer Million Menschen aus einem anderen Kulturkreis stellt sich auch eine für Deutschland besonders heikle Frage: Wer sind wir eigentlich? Und vor allem: Wer wollen wir sein? Hört man genau hin, zeigt sich das kleine Wörtchen „wir“ als eine Art Monade, in der sich zentrale Motive zukünftigen Handelns spiegeln. Wir, die geistigen Kinder Kants, Goethes und Humboldts. Wir, die historisch tragisch verspätete Nation. Wir, das Tätervolk des Nationalsozialismus. Wir, die Wiedervereinigten einer friedlichen Revolution. Wir, die europäische Nation? Wo liegt der Kern künftiger Selbstbeschreibung und damit auch der Kern eines Integrationsideals? Taugt der Fundus deutscher Geschichte für eine robuste, reibungsfähige Leitkultur? Oder legt er nicht viel eher einen multikulturellen Ansatz nahe? Offene Fragen, die wir alle gemeinsam zu beantworten haben. Nur das eigentliche Ziel der Anstrengung lässt sich bereits klar benennen. Worin anders könnte es liegen, als dass mit diesem „wir“ dereinst auch ganz selbstverständlich „die anderen“ mitgemeint wären, und dieses kleine Wort also selbst im Munde führen wollten. Mit Impulsen von Gunter Gebauer, Tilman Borsche, Heinz Wismann, Barbara Vinken, Hans Ulrich Gumbrecht, Heinz Bude, Michael Hampe, Julian Nida-Rümelin, Paolo Flores d’Arcais.
Die Kartierung des politischen Raums
Rechts, links, konservativ, liberal, progressiv, reaktionär – sie sind als Bezeichnungen politischer Positionen etabliert und doch vielfach ambig. Wen meint man schließlich, wenn man von „den Rechten“ spricht? Was sind die Wurzeln des Konservatismus? Und woran bemisst sich eine linke Haltung? Unsere Reihe nimmt die verschiedenen Positionsbezeichnungen in den Blick – mit Meinungsstücken und Analysen, aus den unterschiedlichsten Perspektiven heraus. Ein Versuch, in der komplexen Begriffslandschaft des Politischen neue Orientierung zu schaffen.

René Descartes: Unterwegs zur Wahrheit
Mit den Mitteln der radikalen Skepsis gab René Descartes der Philosophie ein neues Fundament. Sein Diktum des „Ich denke, also bin ich“ macht das menschliche Bewusstsein zum Ausgangspunkt wahrer Welterkenntnis.

Cavell und das Gewöhnliche
Seit ihren antiken Anfängen war die Philosophie auf der Flucht vor dem Gewöhnlichen. Es galt, die Unvollkommenheit unseres alltäglichen Wissens entweder durch radikale Skepsis oder aber durch das Streben nach absoluter Erkenntnis zu überwinden. Stanley Cavell kritisierte diese Form der Weltentfremdung und plädierte für eine Wiedergewinnung des Gewöhnlichen.

Pragmatisch. Praktisch. Gut?
Menschen als Pragmatiker zu bezeichnen, ist ein zwiespältiges Lob. Das gilt im Alltag, derzeit aber besonders in der Politik. Pragmatismus gehört zu den Kardinaltugenden unserer Epoche. Doch zugleich impliziert er Ideenarmut und Prinzipienlosigkeit. Besonders in Deutschland besitzt die aus den USA stammende Denktradition ein zweifelhaftes Image. Sie gilt als rein zweckorientiert, theoriefern und allzu marktkonform. Dabei ist der Pragmatismus eine philosophische Bewegung, der es vor allem um eines geht: eine radikale Erneuerung der liberalen Demokratie. Also auf zur Tat!
Welchen Fakten können wir trauen?
Der Boden der Tatsachen gerät derzeit ins Wanken. Dabei sind die Verfahren, mit denen wir Fakten überprüfen, seit Jahrhunderten bestens erprobt. Die Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston und der Investigativjournalist Georg Mascolo über die Krise der Wahrheit in der Ära Trump.